Die Berliner Polizei hat vor einigen Tagen ein Youtube-Video veröffentlicht. Ich verstehe nicht so ganz, ob es jetzt in erster Linie um Imagepflege in eigener Sache geht. Oder um ein (weiteres) Bekenntnis gegen Fremdenfeindlichkeit, also an sich um eine Selbstverständlichkeit bei der Polizei. Oder vielleicht ist das Ziel ja ein Ehrenplatz im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler. Falls letzteres der Fall ist, dieser Plan geht garantiert auf.
Aber seht selbst:
Weil das Video völlig überraschend im Netz doch eher nur verhaltene Zustimmung erfährt, stilisiert sich die Berliner Polizei jetzt sogar als Opfer von „Hass“. In einem Twitter-Beitrag heißt es:
Wenn ein #YouTube-Video gegen Hass zu einer Welle des Hasses führen kann, ist es Zeit ein Zeichen zu setzen und gemeinsam stärker für Toleranz und gegen Hetze im Netz einzustehen, denn:
Wer schweigt, stimmt zu!#DigitaleZivilcourage#LoveOutLoud❤️https://t.co/8xgn7TSnZG
^tsm pic.twitter.com/9Azzx7zhY7— Polizei Berlin (@polizeiberlin) 22. Oktober 2018
Mal in aller Deutlichkeit: Wer schweigt, der stimmt gar nichts zu.
Dieser ganze verkorkste Pathos in dem Video und die nun auch noch zur Schau getragene Weinerlichkeit sind vielmehr an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Ich jedenfalls wünsche mir eine Polizei, die in jeder Situation und unabhängig von der Herkunft der Beteiligten ihre Arbeit ruhig, sachlich und vorurteilsfrei macht. Wenn das geschieht, muss man sich auch an nix und niemanden so ranzwanzen wie insbesondere der sonnenbebrillte „Homie“ in Uniform. Für mich bislang unangefochten die Witzfigur des Monats.