Vor einigen Tagen habe ich über eine Fotokampagne der Jungen Polizei Bremen berichtet. Die Junge Polizei ist die Jugendabteilung der Deutschen Polizeigewerkschaft. Die Bilder lösten in den Kommentaren des verlinkten Beitrags eine heftige Diskussion aus. Die Debatte hat nun Folgen.
Die Junge Polizei nimmt die Bilder aus dem Verkehr. In einer Stellungnahme mir gegenüber heißt es:
Wir haben die Fotos der zugegeben völlig verunglückten Kampagne von unserer Homepage entfernt und auf der Startseite eine Stellungnahme verfasst. Wir distanzieren uns ausdrücklich von irgendwelchen rassistischen Gedanken oder Ähnlichem. Es stand nie in unserer Absicht, irgendwelche Religionen oder Völker negativ darzustellen, sondern auf die politische Lage hinzuweisen, dass die innere Sicherheit durch erhöhte Belastung (Stuttgart 21, Terrorgefahr, Castor etc.) und konsequentem Stellenabbau immer weiter gefährdet wird.
Die offizielle Stellungnahmen, die derzeit auf der Homepage der Jungen Polizei, aber auch der der Deutschen Polizeigewerkschaft Bremen stehen, lesen sich ähnlich.
Ich habe auch einige Mails von Polizeibeamten erhalten, die sich zu der Kampagne äußern. Sie waren alle ziemlich entsetzt über das, was die Junge Polizei in Bremen abgeliefert hat. Mit zweien der Beamten habe ich telefoniert. Nach ihren Angaben gab es eine heftige Protestwelle aus den Reihen der Polizei und insbesondere den Mitgliedern der Deutschen Polizeigewerkschaft. Dazu sollen auch Austrittsdrohungen gehört haben, die auch an den Bundesvorstand der Deutschen Polizeigewerkschaft gerichtet waren. Dieser interne Widerstand gegen die Aktionen der Jungen Polizei soll maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Kampagne zurückgezogen wird.
Ich erwähne das sehr gerne, weil es zeigt, dass nicht alle Polizisten und insbesondere auch nicht alle Mitglieder der Polizeigewerkschaft, deren Spitze ja auch ansonsten verbal nicht zimperlich ist, auf ein derartige Überspitzung abfahren.
Die Junge Polizei Bremen hat mich freundlich gebeten, die diskutierten Bilder aus dem law blog zu nehmen, um falsche Eindrücke künftig zu vermeiden.