Samstags schlafe ich gern etwas länger. Das hätte Kevin Kreuzkamp von der Neuen Rhein Zeitung ahnen können. Überdies hatte ich ihm schon mal vor Monaten deutlich gesagt, er soll mich nicht belästigen. Na ja, war ein kurzes Gespräch um 9.12 Uhr. Schlafen konnte ich trotzdem nicht mehr.
An sich wäre damit das statistische Mittel für Cold Calls schon erreicht gewesen. Doch kurz nach zwölf klingelte mein Handy. Ein Herr von CortalConsors wollte mich sprechen. Ich bin schon unendlich lange Kunde bei der Bank, so dass ich eine Spur zugänglicher war. Trotzdem wimmelte ich den Anrufer ab mit dem Hinweis, dass ich schlecht geschlafen habe und jetzt auch arbeiten muss.
Erst später fragte ich mich, woher CortalConsors überhaupt meine Mobilfunknummer hat. Bei Bestellungen gebe ich, wenn für mich ein Grund überhaupt ersichtlich ist, allenfalls meine Büronummer an. Bei CortalConsors habe ich vor einiger Zeit mal eine Ausnahme gemacht. Ich habe mich für mobile TANs freischalten lassen. Aber dabei habe ich mit Sicherheit nicht zugestimmt, dass meine Handynummer für andere Zwecke verwendet wird. Insbesondere nicht für Werbeanrufe, weil ich so etwas nie akzeptiere.
Man gibt also seine Handynummer fürs Onlinebanking („mehr Sicherheit“) raus und die Bank nimmt das als Freibrief, einen am Wochenende anlabern zu lassen. Starke Leistung, fragt sich nur, mit welchen Vorzeichen.