Siemens engagiert einen Stuttgarter Staatsanwalt. Der 54-jährige Beamte soll künftig die Antikorruptionsabteilung leiten, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Warum nicht?
Interessant finde ich an dem Artikel, dass Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer wegen dieser Personalie mit Ministerpräsident Günther Oettinger telefoniert haben soll. Herausgekommen ist dann eine Konstruktion, die laut Welt so aussieht:
Der Oberstaatsanwalt wird von seinem bisherigen Job beurlaubt und kann nach dem Ende seiner Aufgabe bei Siemens in die Staatsanwaltschaft Stuttgart zurückkehren. „Das ist für Siemens wichtig, weil dadurch meine Unabhängigkeit gegenüber Siemens größer ist“, erklärt der Jurist.
Faktisch verleiht der Staat jetzt also seine Strafverfolger, damit sie in Firmen für Ordnung sorgen können. Und gibt ihnen die auch noch großzügig die Garantie, dass sie danach wieder in seinem Schoß zurückkehren und ihre Beamtenkarriere fortsetzen können.
Für mich klingt das sehr nach Deutschland AG. Aber wahrscheinlich bin ich nur empfindlich.
Zum Thema: Siemens-Chefs beauftragen Mannesmann-Verteidiger
(Link gefunden bei Streitsache)
(Der Text wurde 1 x überarbeitet)