Niederlage für Frau Lahmar-Schadler-Lüdenscheid

Frau Lahmar-Schadler-Lüdenscheid hat Pech gehabt: Das Bundesverfassungsgericht entschied heute, dass das Verbot von Dreifach-Nachnamen nicht gegen das Grundgesetz verstösst.

Der Erste Senat entschied damit über die Verfassungsbeschwerde eines Münchner Anwalts, der bereits einen Doppelnamen trägt, und dessen Ehefrau, die ihren bisherigen Nachnamen dem Doppelnamen des Ehemanns – dem Ehenamen der beiden – voranstellen wollte.

(Quelle, mehr Informationen..)

Entscheidung bei Pirate Bay

Im Verfahren der Copyrightindustrie gegen die „The Pirate Bay“ Betreiber wurden eben die Urteile in der ersten Instanz gefällt. Alle vier Betreiber wurden zu einem Jahr Haft verurteilt, die Schadenssumme wurde mit 3,6 Millionen Dollar beziffert. Es scheint schon jetzt klar, dass das Verfahren in die nächste Instanz geht.

Mehr Informationen finden sich z.B. in diesem Blogposting, das im Moment bis Ende der Urteilsverkündung noch kontinuierlich aktualisiert wird.

Bedingungsloses Grundeinkommen für alle?

Nicht zuletzt durch die kürzlich abgeschlossene Online-Petition ist das Thema „Bedingungsloses Grundeinkommen“ momentan wieder stark in der Diskussion – stark genug, dass Pavel einmal auf Basis der aktuellen Daten von Destatis durchgerechnet hat, was theoretisch für Summen möglich sind:

Vorweg mein Ergebnis: Deutschland ist ein reiches Land:

  • 2000 Euro pro Kopf, also fast 8000 Euro netto für eine vierköpfige Familie wären drin, wenn wir hier den absoluten Kommunismus einführen und alles umverteilen.
  • 664 Euro pro Kopf oder 2656 Euro für die Familie wären drin, wenn man alle Unternehmensgewinne und Kapitaleinkünfte umverteilt, die Einkünfte aus Arbeitsverhältnissen kämen obendrauf.
  • 500 Euro pro Kopf wären möglich, wenn man die Ausgaben der Sozialversicherung an alle verteilt, also die Rentner enteignet und jeder seine Arztrechnungen selbst bezahlt
  • 300 Euro pro Kopf wären möglich, wenn man nur die gesetzliche Krankenversicherung beibehält
  • 66 Euro pro Monat wären drin, wenn man das Geld für die Arbeitslosen und Bedürftigen auf alle verteilt

Den vollen Text gibt es hier. Unabhängig von persönlicher Meinung für oder gegen ein solches Grundeinkommen finden sich in dem Text einige sehr interessante Rechenbeispiele und Ausführungen.

Kommentare nachträglich editierbar

Kurze Nachricht aus dem Maschinenraum:

Ab sofort sind Kommentare bis zu 5 Minuten nach dem Verfassen editierbar – zunächst einmal nur als Test, wenn alles glatt läuft dann dauerhaft. Fehlermeldungen bitte hier in die Kommentare.

Gruss aus dem Maschinenraum

Aus technischen Gründen habe ich gerade die Anzahl der parallelen Verbindungen pro IP auf den law blog Server massiv nach unten geschraubt. Wenn es Probleme damit geben sollte, bitte kurzer Hinweis hier in die Kommentare.

40 sinnlose Requests pro Sekunde und IP sind nur begrenzt lustig – und ich habe irgendwie keine Lust, dauernd neue Adressen in die Firewall stecken zu müssen.

(mod_evasive ist mein Held des Tages. Nur mal so nebenbei.)

Neues Kommentarsystem

Neues aus dem Maschinenraum: Gerade wird das Kommentarsystem von Disqus getestet, z.B. hier unter diesem Posting.

Während damit nach wie vor das normale gewohnte anonyme Kommentieren möglich ist – also kein Registrierungszwang oder ähnliches – bietet das System einige nette Funktionen für angemeldete Benutzer. So kann man Postings bewerten, in etwa wie bei slashdot, um so Troll-Postings einfach auszublenden, „verzweigte“ Kommentare (also Threading) ist möglich, und noch einiges mehr.

Momentan natürlich noch im Testbetrieb, daher kann es etwas hakeln – aber Meinungen sind natürlich schon gern gesehen.

(gefunden via nico)

Update: Vorerst wieder deaktiviert. Während die Funktionen sehr vielversprechend aussehen, und auch einige Kritikpunkte wie etwa die andere Kommentar-Feed-Url technisch sehr einfach zu lösen sind, finde ich die „Javascript-only“-Implementierung, die fehlende Datenschutzrichtlinie und die fehlende deutsche Übersetzung eher störend. Alle drei dieser Punkte dürften mit Sicherheit bald bei Disqus gelöst sein – dann wird es noch einmal einen Versuch geben.

Aber bis dahin bleibt erstmal alles bei Alten.

1.9 Kommentare pro Minute

Als Ergänzung zu diesem Kommentar ein paar Informationen aus dem Maschinenraum:

Beim law blog treffen durchschnittlich 100 Kommentare pro Stunde auf, das meiste davon Spam, wie man sehr schön an einem der eingesetzten Filter sieht – verschiedene Mechanismen filtern das meiste auch erfolgreich aus, allerdings eben auch etwas übereifrig. Ohne relativ restriktiv eingestellte Filter wäre die Flut hier nicht mehr zu bewältigen: Ein nicht erscheinender Kommentar ist also keine böse Absicht, sondern ein simpler Kollateralschaden. Falls versehentlich einmal ein Kommentar zuviel gefiltert werden sollte, reicht eine kurze Email, um das Problem zu beheben.

Ähnlich problematisch sieht es auch bei den RSS-Feed-Abonnenten aus, manche law blog-Leser aktualisieren ihren Feed mehrmals pro Minute – etwa ein Prozent der Abonnenten verursachen so fast die Hälfte der gesamten Server-Last. Da das alles sich natürlich auch in der Geschwindigkeit des law blog Servers niederschlägt, werden demnächst Feedleser vorübergehend ausgesperrt, die häufiger als alle 5 Minuten ihren Feed aktualisieren. Anders lässt sich die Last nicht sinnvoll handhaben, ohne die Serverhardware zu erweitern.

Grundreinigung

32969 Spam-Kommentare in der Datenbank, einiges an Software nicht mehr up to date, und Udo im Urlaub: Jede Menge Gründe, den Sonntag mit einer lawblog-Grundreinigung zu verbringen.

Entsprechende Fehlermeldungen und Probleme also einfach ignorieren, morgen ist alles wieder wie gewohnt.

Sicherheitslücke bei WordPress-Themes

Der renommierte Sicherheitsexperte fukami hat wieder einmal ein XSS – Sicherheitsproblem gefunden. Er weist darauf hin, dass eine kürzlich gefundene Sicherheitslücke in WordPress auch für viele selbstgebaute WordPress-Themes gilt. Augenscheinlich ist der selbe oder zumindest ein ähnlicher Exploit auch bei Antville möglich.

Der schnellste Fix für das konkrete Problem: An allen Stellen in den Templates „<?php echo $_SERVER['PHP_SELF']; ?>“ durch „<?php echo htmlspecialchars($_SERVER['PHP_SELF']); ?>“ ersetzen.

Normalerweise sollte diese Massnahme ausreichen – nachdem die Welt der WordPress-Themes aber eine ausgesprochen komplexe ist, bitte vorher ein Backup der Themes machen, und nachher prüfen, ob alles noch funktioniert wie es sollte. Bei Antville dürfte die Fehlerbehebung ähnlich sein.

Der konkrete Exploit funktioniert nur, wenn WordPress eine eigene „404 Template“ benutzt, allerdings ist die Korrektur in jedem Fall empfehlenswert. Ideal wäre auch hier natürlich, sich generell an den Grundsatz zu halten, keinerlei Daten ungeprüft vom Benutzer anzunehmen – aber das wird wohl auf lange Zeit leider ein frommer Wunsch bleiben.

Mehr zu XSS bzw Cross-Site-Scripting bei wikipedia.