Das nennt man wohl Demokratie von unten: In der bayerischen Stadt Röttingen haben die Bürger mit absoluter Mehrheit einen Bürgermeister gewählt, der gar nicht auf dem Wahlzettel stand. Der einzige Bewerber um das Amt, ein CSU-Politiker, musste sich dem Nicht-Kandidaten geschlagen geben.
Bei bayerischen Kommunalwahlen ist es tatsächlich zulässig, jeden Deutschen über 18 Jahren auf den Wahlzettel zu schreiben. Das war bei dem 44-jährigen Steffen Romstöck der Fall. Unter anderem über WhatsApp-Gruppen hatten Bürger für ihn getrommelt, obwohl er gar nicht offiziell kandidierte. Grund für den offensichtlichen Unmut war wohl hauptsächlich, dass unter Mithilfe eines Parteienbündnisses im Stadtrat letztlich nur der CSU-Mann zur Wahl stand.
Der nunmehr gewählte Kandidat hat allerdings Erfahrung vor Ort. Er war vor Jahren schon mal sechs Jahre dritter Bürgermeister.