Die Staatsanwaltschaft Berlin hat alle Ermittlungsverfahren gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann eingestellt. Es standen Sexual- und Betäubungsmitteldelikte im Raum.
Die Auswertung der verfügbaren Beweismittel hat laut den Strafverfolgen keine keine tragfähigen Anhaltspunkte dafür erbracht, dass Lindemann an jungen Frauen sexuelle Handlungen gegen deren Wille vorgenommen hat. Ebenso wenig hat sich bestätigt, dass Lindemann KO-Tropfen verwendet hat. Ebenso wenig hat sich bestätigt, dass er gegenüber minderjährigen Sexualpartnerinnen ein Machtgefälle ausgenutzt hat, um mit ihnen zu schlafen.
Die Ermittlungen begannen allein aufgrund von Presseberichten. Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht bei den Behörden gemeldet. Die Frauen sprachen ausschließlich mit den Medien, welche in ihren Berichten auch keine Namen nannten. Bei Rückfragen der Staatsanwaltschaft beriefen sich die Medien auf ihr gesetzliches Recht, Angaben zu ihren Quellen zu verweigern. Die Möglichkeit, etwaige Tatvorwürfe ausreichend zu konkretisieren, bestand laut Staatsanwaltschaft somit nicht. Ebenso wenig die Möglichkeit, die Glaubwürdigkeit der Angaben zu überprüfen.
Die Angaben einer Zeugin, die via Youtube Vorwürfe erhoben hatte und die Sache ins Rollen brachte, blieben laut der Behörde in den Vernehmungen zu unkonkret. Die Zeugin haben kein „eigenes Erleben“ schildern können. Die von ihr geschilderten Situationen seien lediglich Rückschlüsse aus Beobachtungen oder sind ihr nur von anderen geschildert worden. Andere von der Zeugin benannte Personen sollen ebenfalls keine belastbaren Tatsachen geschildert haben.
Die Zeugin hatte einen konkreten Vorfall bei einem Rammstein-Konzert in Vilnius geschildert. Jedoch haben die zuständigen litauischen Behörden keinen Verdacht bejaht, so die Staatsanwaltschaft. Die Berliner Strafverfolger betonen, sie hätten die Akten angefordert und selbst überprüft. Das von der Zeugin gezeigte Hämatom lasse keinen Rückschluss darauf zu, wie es entstand und wer dafür verantwortlich ist. Andere Angaben seien widersprüchliche gewesen. Somit sei ein Tatnachweis gegenüber Lindemann nicht möglich, das gilt auch für eventuelle Drogendelikte.
Das Verfahren gegen eine Tourmanagerin wurde aus gleichen Gründen eingestellt. Ausdrücklich betont die Staatsanwaltschaft, dass sich andere mutmaßlich Geschädigte bis heute nicht gemeldet haben.