Punktlandung

Wenn ich am Landgericht Düsseldorf Termine habe, bin ich nicht aufs Auto angewiesen. Die Straßenbahn fährt bei uns direkt vor der Tür ab, und sie spuckt mich nach Minuten am Oberbilker Markt aus, wo das Gericht nun schon etliche Jahre angesiedelt ist. So musste einige Zeit vergehen, damit ich mitbekomme, dass man es mit dem Feierabend gerade im angeschlossenen Parkhaus sehr ernst nimmt.

Pünktlich um 19 Uhr gibt’s dort für „normale“ Kunden keinen Zugang mehr. Was ich neulich schmerzhaft zu spüren bekam, weil sich eine Verhandlung bis weit nach 20 Uhr streckte. Ich war ausnahmsweise mit dem Auto da, fand aber das Parkhaus verrammelt und verriegelt vor. Immerhin rettete mich und die anderen Zuspätgekommenen der Protokollführer unserer Verhandlung. Der hat als Mitarbeiter einen Chip, mit dem er jederzeit ins Parkhaus gelangen kann.

Heute hatte ich einen ähnlichen Termin, für kurz nach 18 Uhr war die Urteilsverkündung angesetzt. Nach fünf Verhandlungstagen lag es durchaus nahe, dass der Vorsitzende einige Zeit für die Begründung braucht. Ich fragte deshalb vorher nach, ob er noch zehn Minuten warten kann, bis ich mein Auto umgeparkt habe. Nicht nötig, meinte er. Und hielt dann tatsächlich auch Wort. Um 18.46 Uhr war er mit der Begründung fertig.

So lässt sich’s arbeiten.