Am Donnerstag ist der Verhandlungstermin, und bisher hat der Mandant nur eine kleine Anzahlung geleistet. Ich habe ihn natürlich über die Wochen mehrfach erinnert, dass die vereinbarten Anwaltsgebühren bitte bei mir sein sollten, bevor ich mich ein paar hundert Kilometer auf den Weg mache.
Heute rief der Mandant an und sagte ganz offen, dass er das Geld momentan einfach nicht hat, auch auftreiben könne er es nicht. „Ich wollte Ihnen das nur persönlich sagen.“ Tja, solche Offenheit erlebt man leider viel zu selten. Ich habe dem Mandanten dann noch einige Tipps gegeben, wie er sich am besten selbst in der Hauptverhandlung schlagen kann. Na ja, außerdem habe ich ihm noch meine Handynummer gegeben, damit er zur Not anrufen kann, falls etwas aus dem Ruder läuft.
Im Zweifel bleibt ja noch die Berufung. Bei dem monatelangen Vorlauf kann der Mandant dann hoffentlich was zur Seite legen, damit er wenigstens in diesem Termin nicht auf mich verzichten muss.