Termin am Schöffengericht. Fast alle waren da. Zwei Angeklagte. Fünf Anwälte, einige davon ein gutes Stück angereist. Eine Staatsanwältin. Der Richter. Nur die Schöffen, ohne die es am Schöffengericht nun mal nicht geht, ließen sich nicht blicken.
Wenn gleich beide ehrenamtlichen Richter fehlen, die ja außerhalb des Gerichts im Regelfall nichts miteinander zu tun haben, ist sicher was gründlich schiefgelaufen. Was sich garantiert auch nicht kurzfristig reparieren lässt. Genau das war der Fall. Wie sich herausstellte, hatte jemand im Computer falsch geklickt und den Schöffen schon vor Tagen eine Mitteilung geschickt, dass der Termin ausfällt.
Damit war der Termin geplatzt, denn auch Schöffen sind gesetzliche Richter. Man kann sie nicht einfach durch andere ersetzen, die vielleicht gerade in der Gerichtskantine sitzen oder in der Nähe wohnen. Jetzt gibt es einen neuen Termin im November. Für die Angeklagten ist das Ganze erst mal am wenigstens spaßig, denn einen halben Arbeitstag gibt’s natürlich von keinem Anwalt geschenkt. Weitere Hoffnungen brauchen sie sich nicht zu machen: Die Justiz steht für den Fehler finanziell garantiert nicht ein.