Massive Beleidigungen des Vermieters können wohnungslos machen. Dies merkte jetzt eine 70-jährige Münchnerin. Im Streit um eine Mieterhöhung hatte sie ihre Vermieterin als Quasi-Mörderin dargestellt. Außerdem verglich sie ihre eigene Situation in der Wohnung mit der Judenvernichtung im Dritten Reich.
Grund für die verbalen Ausfälle war das Gefühl der Mieterin, die Temperaturen in ihrer Wohnung seien zu hoch. Das kleidete die Frau unter anderem in folgenden Satz:
Die Situation erinnert mich an die Dokus, die man lfd. zu sehen bekommt, als die Deutschen die Juden in die Öfen geschoben haben und die übrige Bevölkerung jubelte wie die Weltmeister. Daran scheint sich wie man an meiner Situation erkennen kann, nicht viel geändert zu haben.
Bei solchen Entgleisungen sei eine fristlose Kündigung gerechtfertigt, befand nun das Amtsgericht München. Die Wortwahl habe jedwede Vertrauensgrundlage zu der Vermieterin zerstört, zumal die Mieterin ihre Behauptungen diverse Male wiederholt hatte (Aktenzeichen 452 C 16687/14).