Frank Rosin ist Sterne-Koch, Showmaster („The Taste“, „Hell’s Kitchen“) und, wie ich finde, begnadeter Kochbuchautor. Außerdem bewarb er sich dieser Tage um einen Titel: Ausrede-Künstler des Jahres. Rosin will einen Tempoverstoß mit seinem Auto nicht selbst begangen haben – obwohl er auf dem Messfoto, das die Polizei in Gelsenkirchen geschossen hat, deutlich zu erkennen ist. Das sei ein Maskenmann gewesen, erklärte Rosins Anwalt dem Richter. Weit kam er mit dieser Argumentation jedoch nicht…
Rosins Geschichte: Er selbst nutze den auf ihn zugelassenen BMW kaum, in letzter Zeit gar nicht. Es würden vorwiegend Bekannte und Mitarbeiter damit fahren. Aber wie kommen nun die Masken mit den angeblichen Rosin-Porträts ins Spiel? Die Vermummung hätten ihm Fans geschenkt, ließ der Sternekoch wissen. Die Masken hätten wohl im Auto rumgelegen. Irgendjemand, der sein Auto nutzt, habe wohl beim Fahren die Maske aufgesetzt. Er selbst sei jedenfalls nicht in Gelsenkirchen unterwegs gewesen und 32 Stundenkilometer zu schnell gefahren. Sondern der unbekannte Scherzbold.
Der Richter glaubte schon gar nicht, dass eine Maske im Spiel war. Auf dem Foto sei Rosin gut zu erkennen, befand er. Und stellte die Frage, ob Rosin es wirklich ernst meine. Das war anscheinend nicht der Fall, denn sein Anwalt zog den Einspruch gegen den Bußgeldbescheid zurück.
Die knapp 300 Euro Geldbuße dürften den Starkoch weniger schmerzen, dafür aber das einmonatige Fahrverbot. Zumal Rosin schon einige Punkte in Flensburg hat. Für die automobile Durststrecke hatte der Richter einen Tipp parat: Rosin möge doch nach Brasilien zur Fußball-WM fahren. Das komme von der Länge gut hin.
Bericht in den Ruhr Nachrichten
Nachtrag: Der Fußball-Bundestrainer muss seinen Führerschein sechs Monate abgeben, zeigt sich einsichtiger.