Grobe Fährlässigkeit definiert der Jurist als „Außerachtlassung der im Verkehr üblichen Sorgfalt“. Grob fahrlässig wäre es zum Beispiel für alle angehenden Juristen, die demnächst eine Strafrechts-Klausur schreiben oder in eine mündliche Prüfung müssen, noch nie von einem aktuellen Artikel auf Spiegel online gehört zu haben.
Der Beitrag schildert folgendes: Bei einem Hersteller für Banknoten-Prüfsensoren verschwanden 700 Zehn-Euro-Banknoten. Dabei handelt es sich um Scheine im ganz neuem Design, welche die Europäische Zentralbank ab 23. September 2014 in Umlauf bringt.
Die Scheine stammen aus einer Originalserie, die Prüffirma erhielt sie vorab gegen (Geld-)Sicherheit nur für den Zweck, damit sie ihre Automaten rechtzeitig auf die Umstellung vorbereiten kann.
Bei der Firma wurde im April eingebrochen. Einige der mitgenommenen Banknoten tauchten jetzt auf, weil jemand mit ihnen einen Taxifahrer bezahlt hat. Außerdem wurde mit weiteren Geldscheinen an einer Esso-Tankstelle bezahlt.
Es ist unschwer zu erkennen: Was für eine geile Prüfungsaufgabe….
Ich persönlich finde die Antwort am Ende des Artikels etwas dürftig. Jedenfalls stecken auf dem Weg zur Lösung einige juristische Probleme, und zwar auch aus dem öffentlichen Recht, die man vorher wirklich erst mal durchdenken muss.
Ich habe kurz überlegt, ob ich schon mal meine Meinung schreiben soll. Dann kam mir der Gedanke, dass doch ohnehin der eine oder andere Lust hat, seine Wertung zu posten. Deshalb machen wir es anders:
Wer will, schreibt, seine Gedanken zu den Rechtsfragen im Fall in die Kommentare. Damit es nicht zu langweilig wird, gibt es für die fachlich besten und / oder originellsten Lösungsansätze je einen Preis:
Ein Exemplar meines neuen Buches „Alles, was Unrecht ist – Das Beste von lawblog.de“. Die Gewinner ermittele ich ab dem 12. Mai 2014, und zwar unter Berücksichtigung der Leserkommentare.
PS. Natürlich nehmen nicht nur komplette Lösungsvorschläge teil. Es reichen auch kluge oder lustige Worte zu einzelnen Aspekten.