Dreieinhalb Jahre hat die Duisburger Staatsanwaltschaft gebraucht, um die Katastrophe bei der Loveparade im Juli 2010 aufzuarbeiten. Nun scheinen die Ermittlungen vor einem Abschluss zu stehen und wir werden erfahren, ob die Zeit sinnvoll genutzt wurde. Die Staatsanwaltschaft wird jedenfalls Anfang kommender Woche ihre Anklage gegen die mutmaßlich Verantwortlichen beim Landgericht Duisburg vorlegen, berichtet die WAZ.
21 Menschen waren damals ums Leben gekommen, über 500 wurden verletzt. Seit Sommer 2010 hatte die Staatsanwaltschaft gegen ursprünglich 17 Beschuldigte wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Zuletzt hieß es, der Kreis der Beschuldigten habe sich auf zehn oder elf reduziert.
Zu ihnen sollen vor allem Mitarbeiter des Duisburger Bauamtes zählen, die die Veranstaltung genehmigten und Angestellte des Veranstalters Lopavent. Offen war bis zuletzt, ob der städtische Koordinator der Loveparade, Rechtsdezernent Wolfgang Rabe, zu den Angeklagten gehören wird. Schon vor kurzem hatte der WDR berichtet, dass der damalige Oberbürgermeister Adolf Sauerland wohl nicht angeklagt wird, ebenso wenig der verantwortliche Einsatzleiter der Polizei.