In den USA ist ein Feuerwehrmann verhaftet worden. An sich ist das keine Nachricht, wäre der Feuerwehrmann nicht gerade im Dienst gewesen und hätte nach einem Unfall einem Schwerverletzten Erste Hilfe geleistet. Sein Vergehen, zumindest nach Ansicht des eingreifenden Polizisten: Der Feuerwehrmann hatte sein Einsatzfahrzeug im kalifornischen Chula Vista so abgestellt, dass es unnötigerweise die zweite Fahrspur teilweise blockierte.
Der Feuerwehrmann heißt Jacob Gregoire. Der 38-Jährige hat laut Berichten auf die Aufforderung des Verkehrspolizisten nicht reagiert. Vielmehr soll er ungerührt weiter Erste Hilfe geleistet haben, bis der Polizist ihn verhaftete. Der Polizeibeamte legte dem Feuerwehrmann Handschellen an und führte ihn zu seinem Dienstfahrzeug. Dort musste er eine halbe Stunde sitzenbleiben, bis er wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
Das Verhalten des Polizeibeamten wird in den USA bereits hitzig diskutiert, zum Beispiel in den Kommentaren zu diesem Fernsehbericht. Die meisten weisen darauf hin, der Polizist sei über das Ziel hinausgeschossen. Bei Rettungseinsätzen habe die Feuerwehr das Sagen, so lange unmittelbare Gefahr besteht. Außerdem parkten Feuerwehrleute ihre Fahrzeuge aus gutem Grund schräg, damit die Unfallstelle abgeschirmt ist.
Zwistigkeiten zwischen Feuerwehr und Verkehrspolizei gibt es in den USA wohl öfter. CBS hat jedenfalls gleich einige Präzedenzfälle aus dem Archiv gekramt. Neu ist allerdings die robuste Vorgehensweise des Polizisten. Bislang ist es wohl noch nie vorgekommen, dass ein Feuerwehrmann während seiner Arbeit in Handschellen gelegt wird. Ähnliche Schlagzeilen machte vor rund zwei Jahren ein Vorfall auf einem Campus der Universität von Kalifornien. Dort hatte ein Wachmann mit stoischer Ruhe friedlich demonstrierende Studenten mit Pfefferspray eingenebelt.
Die Polizei hat inzwischen mitgeteilt, es werde kein Verfahren gegen den Feuerwehrmann geben.