In mehreren Berliner Aldifilialen sollen Bananenkisten aufgetaucht sein, die nicht nur Obst enthielten. Nach Presseberichten waren in den Obstkisten auch große Mengen Kokain, das ordentlich in Päckchen verpackt gewesen sein soll. Die Rede ist von bis zu 160 Kilogramm Kokain.
Die Menge mag spektakulär sein, aber ungewöhnlich ist der Vertriebsweg via Obstkiste keinesfalls. Allerdings sollte die gemeinsame Reise von Drogen und Bananen mit Sicherheit früher enden. Ich habe schon einige Verfahren miterlebt, in denen es um dermaßen aufgewertete Obsttransporte ging. Bananen bieten sich auch deswegen an, weil die Früchte nicht nur aus den passenden Regionen stammen. Sie kommen auch in ungeheuren Mengen, entsprechend unübersichtlich sind die Lieferungen.
Vor einiger Zeit vertrat ich mal den Mitarbeiter einer Bananenreiferei. Das sind riesige Lager, in denen Bananen punktgenau für die Bedürfnisse der Discounter gereift werden. Auch dem Mitarbeiter dort soll so eine Kiste untergekommen sein, die viel Stoff und nur eine Lage Bananen enthielt. Angeblich soll er sie dann gleich am Arbeitsplatz unterschlagen haben.
Es waren aber nur missgünstige Kollegen am Werk, denen der plötzliche „Reichtum“ meines Mandanten missfiel. Tatsächlich resultierten die deutlich verbesserten Vermögensverhältnisse aus einer prachtvollen Glückssträhne, die der leidenschaftliche Sportwetter kurz vorher hatte. Der Besitzer seines angestammten Wettbüros konnte die Gewinne so glaubhaft bestätigen, dass das Verfahren schnell eingestellt wurde.