Wundersame “Beförderungen” gab es im NRW-Justizministerium. Ulrich Hermanski, der ehemalige Pressesprecher des Ministeriums, trägt im aktuellen Handbuch der Justiz den Rang „Ministerialrat“. Ebenso wie Detlef Feige, sein Nachfolger. Dieter Wendorff, ehemals Leiter der Justizkommunikation und inzwischen in Rente, ist noch höher geklettert. Das Justizhandbuch betitelt ihn als „Leitender Ministerialrat“.
Tatsächlich sind alle gar keine Beamten, sondern Angestellte des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Fachjargon heißt das „Justizbeschäftigter”. Aber: Justizbeschäftigter – wie klingt das…? Diese Sorge muss wohl jemand verspürt und die Mitarbeiter titelmäßig aufgewertet haben. Nur wer?
Der Deutsche Richterbund, der das Buch für ganz Deutschland herausgibt, sagt, die Bezeichnungen stammten direkt aus dem Ministerium. Stimmt, so heißt es dort nach einigen Nachforschungen, das haben wir so gemeldet. Aber warum die offenkundig falschen Titel?
Nun ja, irgendwer – näher mag man sich nicht festlegen – habe wohl die Funktion und Gehaltsstufe “frei übersetzt” und sei auf die Amtsbezeichnungen gekommen, die jetzt das Nachschlagewerk schmücken. Immerhin kostet es, so weit ersichtlich, den Steuerzahler nichts. Und möglicherweise erfüllt es ja auch seinen Zweck. Stehen doch gerade die Düsseldorfer im Ruf, Imponiergehabe etwas abgewinnen zu können. (pbd).