“Niemand hat sich dabei etwas gedacht.” Wenn Beschuldigte sich so äußern, stoßen sie bei der Polizei in der Regel auf wenig Verständnis. Allerdings gibt es mitunter offenbar keine Möglichkeit, sich schlauer aus der Affäre zu ziehen. Mit Ausnahme von Klappe halten, vielleicht. Dass selbst Beamten nichts Besseres einfällt belegt jetzt eine Ermittlungsverfahren innerhalb der Hamburger Polizei. Auch dort heißt es: “Niemand hat sich etwas dabei gedacht…”
Die Köche der Bereitschaftspolizei sollen in der Hansestadt einen privaten Partyservice hochgezogen haben. Arbeitsmaterial und Nahrungsmittel sollen aber zumindest teilweise vom Steuerzahler bezahlt gewesen sein. Die Köche, so der Vorwurf, bedienten sich aus den Polizeibeständen. Ihre Aufträge sollen sie vorwiegend von Polizeikollegen erhalten haben. Meist seien sie für private Feste gebucht worden, wo sie die Gulaschkanone auffuhren oder Schnittchen servierten.
Die Hamburger Morgenpost zitiert einen Beamten:
Ich habe meine Beförderung gefeiert. Für Suppe und Schnittchen zahlte ich zwölf Euro pro Kopf. Ich rief einfach bei der Bereitschaftspolizei an und gab die Bestellung auf – das war so üblich. Niemand hat sich dabei etwas gedacht.
Man sieht, es ist nicht immer leicht zu erkennen, ob man sich auf die schiefe Bahn begibt. Auch wenn die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, hat die Bereitschaftspolizei nach einem Bericht des NDR die beiden beschuldigten Köche wieder zu “normalem Dienst” verdonnert. Wer den Partydienst alles geordert hat, ist im einzelnen noch nicht bekannt.