Bei der Kripo im badischen Ettenheim arbeiten zuvorkommende Menschen. Selbst wenn die dortigen Kommissare gegen den mutmaßlichen Veranstalter blutiger und illegaler Hundekämpfe ermitteln, verlieren sie nicht das Gefühl dafür, was sich gehört.
Die Beamten wurden tätig, als glaubhafte Hinweise bei ihnen eingingen. Diese Hinweise besagten, der 50-jährige Betreiber einer Fitnesskette lasse auf seinem Privatanwesen im Ortsteil Altdorf Hunde gegeneinander kämpfen. Nachbarn wollten leidende Tiere gehört haben. Illustre Gäste seien in großen Limousinen angereist – und hinter den neu hochgezogenen Mauern um das Villengrundstück verschwunden.
Das ließ die Kripo-Beamten nicht ruhen. Sie ermittelten und erwirkten einen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss. Statt allerdings, wie üblich, unangemeldet vor der Türe zu stehen und sich notfalls gewaltsam Eintritt zu verschaffen, konnten die örtlichen Polizisten ihrer angeborenen Höflichkeit nicht widerstehen. Sie informierten, so berichtet der Ortenauer Stadtanzeiger, den Beschuldigten vorab von der Durchsuchung. Damit verbanden sie die Bitte, doch pünktlich zum angesetzten Termin der Razzia anwesend zu sein.
Eine geschlagene dreiviertel Stunde sollen die Polizisten vor der verrammelten Villa gestanden und geduldig auf den Hausherren gewartet haben. Doch dieser kam weder wie erbeten aus dem Haus und bat die Beamten herein, noch fuhr er vor. Stattdessen ist der Mann nun schon genau einen Monat auf der Flucht. Dazu hat er auch allen Grund: Die Polizei fand im Haus nicht nur den Hundekampfplatz, sondern auch Utensilien zur Tierbetäubung und –tötung. Auf eine Marihuana-Plantage stießen die Ermittler ebenfalls.
Die Ermittlungen zum Aufenthaltsort des Beschuldigten, ließ die Staatsanwaltschaft Freiburg den Ortenauer Stadtanzeiger wissen, laufen “auf Hochtouren”.
(Danke an Andreas H. für den Hinweis)