Die bayerische Polizei hat vier Männer festgenommen, die sich auf die Abzocke nach der Abzocke spezialisiert haben sollen. Bereits durch windige Gewinnspiele geschröpften Menschen sollen sie wirksame Hilfe gegen weitere Abzocke versprochen, am Ende aber nur kassiert haben. Nach Ermittlungen der Polizei soll es sich bei den Festgenommenen um die Drahtzieher einer Bande handeln, die ihr Geschäft über professionell organisierte Callcenter betrieb.
Den Geschädigten waren zunächst größere Geldgewinne oder Oberklasse-Fahrzeuge telefonisch oder per Brief in Aussicht gestellt worden. Für den Erhalt dieser Gewinne, die letztlich nicht ausgezahlt wurden, waren dann allerdings Vorleistungen in Form von Geldzahlungen zu erbringen, die direkt auf Konten im Ausland gingen.
Die Beschuldigten stehen nun im Verdacht, eine offenbar wirksame Strategie mit der Zielrichtung entwickelt zu haben, die bereits betroffenen Menschen nochmals um ihr Geld zu bringen. Sie betrieben laut Polizei Callcenter im In- und Ausland. Diese Callcenter sollen mit illegal erworbenen Adresslisten gespeist worden sein.
Mit Cold-Calls boten die Verdächtigen zumeist älteren Menschen „Schutz“ vor den illegalen Gewinnspielanbietern an. Außerdem versprach man rechtliche Unterstützung und Rechtsberatung, Löschung aus Adresslisten und den Eintrag in Sperrlisten.
Alle diese „Maßnahmen“ sollten angeblich umfassenden Schutz vor weiteren Belästigungen bieten. Den Beschuldigten soll aber bekannt gewesen sein, dass gar keine Maßnahmen geplant waren. Stattdessen sollen sich die Verdächtigen auf das Eintreiben ihrer angeblichen Forderungen konzentriert haben. Zahlten die meist älteren “Kunden” die Rechnungen über Beträge von 29 bis 156 Euro nicht, wurde massiv mit Inkasso und Prozessen gedroht.
Gegen die vier Hauptverdächtigen ist Haftbefehl ergangen. Die Polizei wertet nun das Beweismaterial aus, das sie bei Durchsuchungen in rund 20 Objekten sichergestellt hat.