Es tut sich was im öffentlichen Personenverkehr. Die Bundesregierung hat nun ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Buslinien auch auf Fernstrecken erlaubt. Bislang dürfen Buslinien keine Ziele bedienen, die weiter als 50 Kilometer auseinander sind. Mit dieser Regelung, welche die Bahn vor Wettbewerb schützen sollte, soll Schluss sein.
Nach dem geltenden Personenbeförderungsgesetz sind neue inländische Fernbuslinien nur gestattet, wenn der Verkehr mit den vorhandenen Verkehrsmitteln nicht befriedigend bedient werden kann. Gerade bei den interessantesten Zielen, den Großstädten, konnte die Bahn stets auf ihr “ausreichendes” Angebot verweisen und sperrte so die Konkurrenz von der Straße aus.
Laut Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer bringen Fernbuslinien mehr Flexibilität und sparen den Fahrgästen auch noch Geld. Die Fahrt mit einem Fernbus sei in jedem Fall deutlich preiswerter als mit einem privaten Pkw (und, möchte man hinzufügen, sicher auch billiger als ein Ticket der Bahn).
Der Bus sei ein umweltfreundliches und klimaschonendes Verkehrsmittel. Schon bei durchschnittlicher Auslastung sinke der Kraftstoffverbrauch und der CO2-Ausstoß pro Fahrgast im Vergleich zum Pkw deutlich.
Auch neue Fernbuslinien benötigen künftig eine Genehmigung. Diese wird von der zuständigen Landesbehörde erteilt werden. Ein entsprechendes Konzessionsmodell wird derzeit schon entwickelt.
Die Gesetzesänderung muss von Bundestag und Bundesrat noch bestätigt werden. Die ersten Fernbuslinien sollen schon ab Anfang 2012 möglich sein.