Ab heute “Netzwoche” in Bielefeld

In Bielefeld beginnt heute die “Netzwoche”, bei der ich letztes Jahr auch einen Vortrag halten durfte. An der Universität beschäftigen sich eine Woche lang Vorträge Diskussionen und Workshops mit Themen rund um die digitale Gesellschaft. Auch Gäste sind zu den Veranstaltungen willkommen, betonen die Veranstalter vom AStA.

In der Veranstaltungswoche wird es unter anderem praktisch zur Sache  gehen. In einem der Workshops wird Theorie und Praxis von  E-Mail-Verschlüsselung und verschlüsseltem Websurfen geboten. "Während  die meisten Menschen Briefe in einem Umschlag verschicken und  Postkarten nur für Urlaubsgrüße verwenden, werden E-Mails in der Regel  so verschickt, dass ihr Inhalt für jede Person lesbar ist, die den  digitalen Transportweg belauschen kann." so Carmen Schneidereit von 
der Organisationsgruppe. "Abhilfe schafft der Einsatz entsprechender  Software, deren Bedienung im Workshop erlernt wird."
 
Die Enthüllungen der Whistleblowing-Plattform WikiLeaks sorgten im  Herbst 2010 und aktuell für weltweites Aufsehen. In einem Vortrag am  Mittwoch, dem 04. Mai 2011 um 18 Uhr im AudiMin unter dem Titel "Whistleblowing: Chance für die Demokratie – Risiko für den Einzelnen" wird Whistleblowing als Frühwarnsystem zur Aufdeckung 
gesellschaftlicher/politischer Missständen thematisiert.
 
In einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, dem 05. Mai 2011 um 20 Uhr  in Hörsaal 9 unter dem Namen "Post-Privacy" wird der Frage  nachgegangen, ob Datenschutz in einer hochgradig vernetzten Welt noch  zeitgemäß ist. Anschließend, ab etwa 22 Uhr, wird zu elektronischer  Musik ("Vegielektro vs. Hackepeter" und "ENDER ERROR"), beim  Computer-Konsolen-Spielen oder beim analogen Tetris im AudiMin  gefeiert.
 
Einen Höhepunkt der "Netzwoche" bildet der Vortrag der Bloggerin Anne Roth am Freitag, dem 06. Mai 2011 um 20:00 Uhr im AudiMin. Sie berichtet dabei von ihren Erfahrungen mit staatlicher Überwachung, die sie als Lebenspartnerin des Sozialwissenschaftlers Andrej Holm machte. Holm geriet zu Unrecht in das Visier der Bundesanwaltschaft, wodurch er, sein Alltag und sein gesamtes Umfeld drei Jahre lang lückenlose überwacht wurde – ein herber Eingriff in die Privatsphäre.

Das ausführliche Programm ist unter www.netzwoche-bielefeld.de zu finden.