Im Fall des wegen Vergewaltigungsvorwurfs inhaftierten Fernsehmoderators Jörg Kachelmann gibt es neue Erkenntnisse. Eine Gutachterin soll untersucht haben, wie glaubhaft die Aussagen des mutmaßlichen Opfers sind – mit einem für Kachelmann erfreulichen Ergebnis, berichtet Spiegel online. Die Aussage wirft nach Auffassung der Psychologin so viele Fragezeichen auf, dass sie eher nicht als Grundlage für eine gerichtliche Überzeugungsbildung taugt.
Das Opfer könne die Tat nur vage schildern. Einige Sachverhalte schildere die Frau so, dass sie „handlungstechnisch“ unmöglich oder unwahrscheinlich seien. Außerdem seien der Frau Falschangaben nachgewiesen worden, die sie nur zögerlich zugegeben habe.
Auch die DNA-Spuren am Tatmesser sind wohl längst nicht so eindeutig, wie es zunächst schien. Dem Landeskriminalamt soll jedenfalls der Nachweis nicht gelungen sein, dass Kachelmann das Messer in der Hand hielt. Winzige Spuren könnten nicht eindeutig zugeordnet werden.
Und dann soll auch die zuständige Rechtsmedizin es offen lassen, ob die Verletzungen nicht auch selbst zugefügt worden sein können. Ein von der Verteidigung beauftragter Gutachter soll eine deutlichere Aussage treffen. Nach seiner Auffassung passen die Verletzungen nicht zum angeblichen Tathergang. Er hält sie für selbst zugefügt.
Schon vor Tagen war zu lesen, einige von Kachelmanns möglichen Freundinnen hätten sich zu einem Rachepakt zusammengeschlossen. Sie hätten dem Moderator sein mögliches Mehrfachleben heimzahlen wollen.
Würde mich nicht wundern, wenn Kachelmanns Verteidiger nun den seit lange erwarteten Antrag auf Haftprüfung stellt. Wenn dieser Antrag überhaupt noch nötig ist. Möglicherweise sehen ja auch die Staatsanwaltschaft oder das Gericht von sich aus Handlungsbedarf.