Rechtsanwalt Christian Kah, der sich selbst für „bekannt“ hält und sich als „Scheidungspapst“ tituliert, bevor er demnächst die Weltherrschaft übernimmt, hat nach eigenen Angaben schon eintausend Scheidungen gemacht. Eintausend! Wer das Familienrecht kennt, weiß: So was färbt ab, da hilft auch nichts von Ratiopharm.
Ursprünglich hatte ich den verwegenen Plan, Christian Kah selbst zu befragen. Doch dann fehlte mir der Mut, weil ich eben nicht weiß, in welche Richtung so was abfärbt.
Zum Glück kam Leah Hirschfelder, wer auch immer das sein mag, und stellte ein Interview mit Christian Kah als Pressemitteilung auf dessen Homepage. Leider war es fürs law blog nicht möglich, noch schnell die Exklusivrechte an dem bahnbrechenden Gespräch zu erwerben.
Dennoch möchte ich den Lesern nicht vorenthalten, wie großartig man sich als Anwalt fühlt, wenn einen der eine oder andere erkennt und ein persönliches Gespräch wünscht. Bis zum ersten Kniefall ist dann auch nicht mehr weit. Mein ausdrücklicher Dank gilt der überaus couragierten Leah, verbunden mit der Hoffnung, dass es nichts Ansteckendes war.
Ich rufe also aus sicherer Distanz Außenreporterin Leah, die mit Christian „The Divorce Pope“ Kah auf dem Schlossplatz einer deutschen Mittelstadt steht und versucht, vor Aufregung nicht zu zittern.
“Herr Rechtsanwalt Kah, Sie reisen heute extra aus Jena zum Gerichtstermin nach Karlsruhe an. Lohnt sich der weite Weg?”
RA Kah:
“Der Weg ist nicht entscheidend. Ich begleite jeden Termin persönlich, wenn es die Zeit zulässt. Viele Mandanten legen gerade auf die persönliche Betreuung großen Wert.”
“Sie sind mittlerweile in Deutschland sehr bekannt und werden mit Anfragen sicher überhäuft. Wie gehen Sie mit den vielen persönlichen Anfragen um?”
RA Kah:
“Uns erreichen jeden Tag viele Anfragen, die ich stets persönlich beantworte. Manche Antworten werden durch mich diktiert und dann an den Mandanten versandt. Andere Anfragen werden von mir ganz persönlich eingetippt.”
“Wie wirkt sich Ihre plötzliche Popularität auf die tägliche Arbeit aus. Gibt es Veränderungen in Ihrem Leben?”
RA Kah:
“Es hat sich im Grunde nichts geändert. Ich liebe meinen Beruf und versuche, jede Scheidung möglichst ohne Streit durchzuführen. Es ist schon schmeichelhaft, wenn der ein oder andere mich erkennt und ein persönliches Gespräch wünscht. Am liebsten trete ich aber ohne weiteres Aufsehen auf.”
“Wir danken Ihnen für das kurze Gespräch hier in Karlsruhe und wünschen Ihnen alles Gute für den weiteren beruflichen Werdegang.”
RA Kah:
“Viele Dank. Jetzt muss ich aber in die Tiefgarage unterm Schlossplatz. Die 30 Grad Celsius heute reichen schließlich. Ich hoffe, wir sehen uns demnächst wieder.”
Das Interview fand auf dem Karlsruher Schlossplatz statt.