Ich erinnere mich noch gut, wie ich vor kurzem einem Kommissar am Telefon sagte, mein Mandant werde sich nicht zur Sache äußern. Jedenfalls nicht, bevor wir die Akte einsehen konnten. Der Beamte war natürlich nicht begeistert, nahm das aber zur Kenntnis. Überdies steht alles auch ausdrücklich in meinem Schreiben, mit dem ich mich noch am gleichen Tag als Verteidiger legitimierte.
Nun erfahre ich, dass eben jener Beamte möglicherweise Tatverdächtige aufsucht und sie drängt, „die Karten auf den Tisch zu legen“. Mit der Begründung, mein Mandant habe sowieso schon alles zugegeben. Mit einem Geständnis könnten sie also zumindest gleichziehen, damit es eine milde Strafe gibt. Einer Person, die das mit dem Geständnis meines Mandanten nicht glauben wollte, soll der Beamte sogar geraten haben, meinen Mandanten dann halt wegen Verleumdung zu verklagen.
Ich muss gleich am Montag mit dem Staatsanwalt sprechen. Wenn der seinen Ermittler nicht zu sauberer Arbeit anhält, kann ich das auch gern schriftlich machen.