Der Haftbefehl gegen Harald F., den ehemaligen Abteilungsleiter des NRW-Umweltministeriums, ist außer Vollzug gesetzt worden. Die Untersuchungsrichterin in Wuppertal hat eine noch vor vier Wochen angenommene Verdunkelungsgefahr nicht mehr erkannt und F. vor einer Woche auf freien Fuß gesetzt, bestätigte Staatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert gestern auf Anfrage.
Allerdings bestehe nach wie vor der Verdacht der Untreue gegen F. Der 55-Jährige, der Mitglied der Grünen ist, soll beispielsweise ein Auto und einen PC nicht rechtmäßig genutzt haben. Eine persönliche Bereicherung aber hatte die Staatsanwaltschaft aber schon früh ausgeschlossen.
F. sieht in der Strafanzeige des von der CDU geführten Umweltministeriums – der Grundlage der Ermittlungen – einen Feldzug gegen seine Person: „Ich habe mich in der Diskussion um das Umweltgift PFT und dessen Einleitung in die Ruhr immer kritisch zum Umweltminister und seiner Politik verhalten“, sagte er gestern.
Genau zu diesem Komplex habe man Dutzende von Ordnern bei ihm beschlagnahmt. „PFT ist hier nicht die Baustelle“, habe die Untersuchungsrichterin der Staatsanwaltschaft gesagt und ihn freigelassen. F. muss aber eine Auflage einhalten: Für ihn besteht eine Kontaktsperre zu weiteren 12 Beschuldigten, darunter einen ehemaligen Institutsleiter der Technischen Hochschule Aachen. (pbd)