214 Bürger bekamen heute Besuch von der Polizei. Weil sie in der Kundenliste eines Aachener Grow-Shops stehen, berichtet die Zeit. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen unterstellt den Kunden des Ladens, sie würden mit den bestellten Waren Cannabis anbauen.
Teile des (nach meinen Informationen von vorne bis hinten legalen) Sortiments seien auch im Baumarkt erhältlich, räumte ein Polizeisprecherin ein. Aber die Konstellation des Angebots sei „auffällig“ gewesen.
Auffällig gleich verdächtig. Diese neue Formel wird man sich wohl merken müssen.
Leider wird man auch in diesem Fall wahrscheinlich nie erfahren, wie hoch die Quote der harmlosen Hobbygärtner ist, die sich für ihre Orchideen ein wenig High Tech gegönnt haben. Bleibt nur zu hoffen, dass die unschuldig Betroffenen der Pfeife von Richter, die so eine Schnüffelei abnickt, mit Anträge auf gerichtliche Entscheidung tüchtig Feuer unter dem Hintern machen.
Ansonsten ist nämlich für Monate dafür gesorgt, dass unzählige Polizeibeamte Beschäftigungstherapie machen, statt Kriminalität von etwas mehr sozialer Relevanz zu bekämpfen.
Man braucht sich ja nur mal vorsichtig bei Google zu informieren, wie viele Grow-Shops es in Deutschland gibt. Aber natürlich auf eigene Gefahr, denn wer weiß schon, ob demnächst nicht schon ein Besuch auf der Seite so eines Ladens für eine Hausdurchsuchung reicht.
Mein Beileid schon mal allen, die auf anderen Kundenlisten stehen.