Den Plan zweier Schüler zu einem Amoklauf am Georg-Büchner-Gymnasium in Köln gab es schon vor über zwei Wochen nicht mehr, lange vor dem Eingreifen der Polizei.
Diese überraschende Einschätzung ließ die Staatsanwaltschaft Köln nach neuen Ermittlungen wissen: „Wir sind zunächst davon ausgegangen, dass sich ein 17- und ein 18-jähriger zu einem Verbrechen verabredet haben“, sagte Behördensprecher Alf Willbacher, Wir haben aber keinen Haftbefehl beantragt“. Denn jetzt wisse man, dass beide schon Anfang November von ihrer Idee „strafbefreiend zurückgetreten“ waren. Das sei durch die Auswertung der beiden Schüler-PC und der gesicherten „chat“-Protokolle bewiesen worden.
Der 18-jährige hat demnach vor bereits vier Wochen seinem jüngeren Kumpel gesagt: „Ich mache das nicht!“ Außerdem hat er Pfeile und die Sehne der Armbrust zurückverlangt, mit der nach Angaben der Polizei angeblich ein Massaker verübt werden sollte. Daraufhin hat der 17-jährige seinen Plan fallen lassen: „Alleine mache ich das nicht!“
Als er später von der Polizei dennoch auf seine frühere Absicht angesprochen wurde, hat er sich offenbar in Panik vor eine Straßenbahn gestürzt, um sich zu töten. Diesen Gedanken hatte er auch im „chat“-Verkehr mit seinem Kumpel erwähnt. Bei dem 18-jährigen besteht ebenfalls eine Suizid-Gefahr. Nachdem er noch einmal vernommen worden war, brachte ihn eine Notärztin in eine Klinik, die ihn erst einmal psychiatrisch betreut. (pbd)