Wenn die Justiz in Düsseldorf einmal im Jahr zu Tisch bittet, biegt sich der nicht. Es geht bei solchen Treffen mit Medienvertretern um Kommunikation, nicht um Völlerei. Aber diesmal gab es, sozusagen am Rande, eine kulinarische Entdeckung für die meisten Gäste.
Die Küche des Traditionslokals „En de Canon“ hatte einen ebenso bescheidenes wie köstliches Mahl auf die Teller gebracht. Auf denen lagen, gleich neben einem Stück Fleisch, mehrere grüne Streifen. „Hhhhm“, sagte jemand, der davon gekostet hatte.
Danach wagten sich auch viele andere mit Messer und Gabel an das, was sie für Gemüse hielten – und lobten dessen Aroma. Hier und da kam zwar die Frage auf, „ob man das auch essen kann“. Aber die überwiegende Reaktion bestand aus genüsslicher Zustimmung.
Einer der Gäste ging tagsdrauf zur Wirtin und erkundigte sich nach dem Rezept. Die gute Frau schmunzelte. „Das waren die Schalen von Salatgurken an Soja-Keimlingen“, verriet sie. Und fügte schmunzelnd hinzu: „War eigentlich als Dekoration gedacht!“
Aber eben eine durchaus essbare. Nach diesem Erlebnis bleibt noch die Frage, die speziell unsere ja gern Recht habenden Richter und Staatsanwälte diskutieren können: Die Schalen-Esser oder die Verächter – wer hat an diesem Abend denn nun Geschmack bewiesen? (pbd)