Das Rheinland ist ein Dorado für Anlagebetrüger. Das sagt der zuständige Oberstaatsanwalt Arno Neukirchen in Düsseldorf: „Die Call-Center und Drückerkolonnen samt ihrer Drahtzieher wuchern wie Pilze aus der Erde“.
Zwei herausragende Fälle sieht er nur als Spitze des Eisbergs: Ein 40-jähriger Düsseldorfer hat kürzlich zugegeben, dass er zahlreiche Anleger in Deutschland um rund 18 Millionen US-Dollar geprellt hat; vor dem Landgericht Kleve müssen sich Angeklagte verantworten, die angebliche Filmbeteiligungen verkauft haben.
Doch die Ermittlungen laufen nur „schleppend“, kritisiert Neukirchen: „Es bewegt sich nichts mehr!“ Das zuständige Kriminalkommissariat des Düsseldorfer Polizeipräsidiums sei überlastet, der Staatsanwaltschaft fehlen wenigstens 5 Stellen. Deswegen sei eine „Task Force“, eine schnelle Eingreiftruppe, wünschenswert.
Das Justizministerium wiegelte ab: „Das Wünschenswerte ist nicht immer sofort machbar“, entgegnete Sprecher Ralph Neubauer und warnte: „Auch Anlagebetrüger sollten nicht darauf vertrauen, unentdeckt zu bleiben!“ (pbd)