Falls Sie Pech haben

Wollen Sie die Domain „anwalt-düsseldorf.de“ erwerben? Per Spammail warb am Samstag eine Kölner Werbeagentur für diese einmalige Gelegenheit. Begründung:

… dass eine „gute“ Internet-Domain heutzutage sehr wichtig ist um im Internet auffindbar zu sein, bedarf – glaube ich – keiner Diskussion. Selbstverständlich spielt auch die Einfachheit der Begriffe und Schlagwörter in der Domain– um Sie sich leichter zu merken– eine entscheidende Rolle. Daher hat unsere Eingabe der Suchbegriffe „Anwalt Düsseldorf“ in der Suchmaske der Suchmaschine von Google (www.google.de) (http://www.google.de/search?hl=de&q=anwalt+d%C3%BCsseldorf&meta=) ca. 1.190.000 Ergebnisse geliefert und in den lokalen Ergebnisse der gleichen Suchmaschine (http://www.google.de/maps?hl=de&q=anwalt&near=D%C3%BCsseldorf&view=text
&sa=X&oi=local&ct=title ) waren es immer noch ca 16.184 Ergebnisse. D.h. falls Sie Pech haben und nicht in unter den ersten 50 dieser Liste gelistet sind (weil kein Mensch danach Lust hat weiter zu klicken), könnte es sein, dass Sie niemals erreichbar für potentielle Mandanten sind, die Ihren Namen nicht kennen.

Schon wenige Stunden später der Rückzieher:

… wie müssen uns für unsere E-Mail entschuldigen. Wir wollten Ihnen keine „Spams“ schicken, sondern lediglich nur Anfragen und informieren, weil wir für Sie nur einen Vorteil sahen.

Weil wir eine sehr junge Werbeagentur sind, ist uns ein Fehler unterlaufen! 1. haben Sie aufgrund eines Systemfehlers auch mehrmals unsere E-Mail erhalten und 2. wussten wir nicht, dass dies unter Umständen verboten sein kann (Wir wollten Sie lediglich nur informieren, damit Sie einen Vorteil haben).

Netterweise hat uns einer Ihrer Kollegen (ohne entgeltliche Abmahnung), damit wir als junge Werbeagentur überhaupt eine Chance haben noch als Firma zu existieren, dass wir Ihm keine solcher „Info oder Angebotsemails“ schicken und uns auf die rechtliche Lage hingewiesen. Bitte geben Sie uns nochmals die Gelegenheit „zu überleben“.

Wir entschuldigen uns für die Umstände und werden Ihre Adresse aus unserer Liste löschen und Ihnen keine weiteren E-mails mehr schicken.

Nochmals: Es tut uns leid.

Hochachtungsvoll
S. K. (Geschäftsführer)

Die Chance aufs „Überleben“ bewerte ich, offen gestanden, eher als gering.

Quer-TV

Am Amtsgericht Mönchengladbach geht in Bußgeldsachen nichts ohne tatkräftige Zeugen. Die Messvideos bestimmter Polizeidienststellen benutzen ein Format, welches der Dienstfernseher (grooooße Bildröhre) nur richtig anzeigt, wenn er auf der Seite steht. Der als Zeuge geladene Polizist legte schon von sich aus Hand an; aber auch der Richter war sich zum Anpacken nicht zu schade.

Die kleine Vorführung hat sich sogar gelohnt. Das Bußgeld ging auf 35 Euro runter. Was bedeutet, dass mein Mandant, ein Berufskraftfahrer, keinen weiteren Punkt in Flensburg erhält.

Immer an die Zielgruppe denken

Die Zeitschrift Maxim* stellt in der Sektion Entertainment DVDs, Games, Musik und Hörbücher vor. Fürs gedruckte Wort ist kein Platz (mehr). Eine fast schon charmante Erklärung bietet die Unterzeile zur Rubrik Hörbücher:

Die besten Bücher, die man nicht lesen muss.

* Wie immer nur zur Kurzweil der Mandanten gekauft.