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Fachanwaltsfortbildung 2007.

Es fängt nicht gut an, wenn der Dozent erklärt, er habe wegen Grippe keine vernünftige Arbeitsunterlage anfertigen können. Und keine Powerpoint-Präsentation. Äh, nicht mal ein paar Folien.

Es geht überhaupt nicht gut weiter, wenn der Dozent freimütig erklärt, er habe sogar überlegt, ob er die Veranstaltung nicht besser absagt. Überdies kenne sich als Arbeitsrechtler mit dem zweiten Themenschwerpunkt – Strafrecht – wenig bis gar nicht aus. Schon deshalb wolle er lieber nicht so viele Vorschriften aus der Strafprozessordnung zitieren.

Es wird zur Katastrophe, wenn sich unüberhörbar herausstellt, dass auch die Zeit oder die Lust fehlte, die Veranstaltung zielgruppenorientiert vorzubereiten. So hangelt man sich dann fünf Stunden (!) lang auf Erst- und Zweitsemesterniveau dahin. Es gibt vielleicht 20 interessante Minuten. Über das in dieser Zeit behandelte Thema hat der Dozent einen Aufsatz geschrieben.

Vor einer Massenflucht bewahrt nur die Anwesenheitsliste, die nach der letzten Kaffeepause unterschrieben werden muss. Bei mir in der Reihe haben alle Kollegen die persönliche Leistung des Dozenten mit „- – -“ bewertet. Schlechter geht es nicht.

Zum Glück hatte ich mein Notebook dabei. Erstmals seit langer Zeit weist mein Feedreader keine ungelesenen Beiträge mehr auf.