Vor rund fünf Jahren begann die Planung – jetzt endlich steht nach allerlei Hickhack fest: Für die baufällige Justizvollzugsanstalt Düsseldorf (in der Bevölkerung JVA Ulmer Höh’ genannt) wird eine neue mit 845 Haftplätzen in Ratingen gebaut. Allerdings, das sieht sogar der notarielle Vertrag vor, darf der Name vom kleinen Nachbarn der Landeshauptstadt niemals damit in einen Zusammenhang gebracht werden.
Selbst Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) spricht deshalb von einem Projekt „im Großraum Düsseldorf“. Der Ratinger Rechtsdezernent Klaus Pesch nannte das alles gestern „ein schwieriges Thema“: Manche Menschen hätten Probleme mit dem „Image“ eines Gefängnisses im Städtchen. Wohl deswegen ließ Bürgermeister Harald Birkenkamp nach der Genehmigung durch den Rat wissen: „Besonders wichtig ist mir, dass der Name der JVA keinen Bezug zu Ratingen aufweisen wird“. Er hätte sich für das Grundstück am Gemeinderand, einer ehemaligen britischen Kaserne an der Oberhausener Straße, zwar eine andere Nutzung gewünscht. Aber die JVA wäre „letztlich nicht zu verhindern“ gewesen.
Ende nächsten Jahres soll mit dem Bau begonnen werden, der vermutlich 90 Millionen Euro kosten wird. Erleichterung herrscht auch im Justizministerium, das nun nach einem Namen suchen muss: „Der Volksmund wird uns helfen“ – auf dessen Fantasie setzt Behördensprecher Ralph Neubauer. Oft, meint er, helfen geographische Beschaffenheiten. Ein Bach vielleicht. Oder auch ein Wäldchen. In Düsseldorf besteht die Ulmer Höh’ aus einem winzigen Hügel der Ulmenstraße…(pbd)