Wie langweilig, schon wieder ein follow-up. Diesmal zum gestrigen Zitat aus Capital. Ich möchte auf „Das neue Proletariat“ hinweisen. Gabor Steingart nimmt diesen – von ihm ausgemachten – Bevölkerungsteil in Spiegel online drastisch ran. Bemerkenswert finde ich vor allem den letzten Absatz:
Fragen von sehr grundsätzlicher Bedeutung drängen sich in den Vordergrund: Kann eine Demokratie es tatsächlich hinnehmen, dass ein Teil des Souveräns dauerhaft von der Wohlstandsmehrung ausgeschlossen bleibt? Und wenn sie es hinnimmt: Wird sich diese Entscheidung nicht noch zu unser aller Lebzeiten rächen? Ob dann wieder Nationen gegeneinander antreten, weil die aufgestaute Wut sich ein Ventil sucht, oder die Unterschichten in ihren jeweiligen Ländern die Verhältnisse zum Tanzen bringen?
Beides ist denkbar. Schwer vorstellbar ist lediglich, dass nichts geschieht.
Und trotzdem passiert genau das – nichts. Warum das meiner Meinung nach nicht gut geht, habe ich in Kommentar 33 zum gestrigen Beitrag begründet. Die persönliche Anmerkung am Schluss des Kommentars ist sicher nicht sehr solidarisch, aber ernst gemeint.
(Danke an Erik Schmidt für den Link)