Herr S. bittet dringend um Rückruf. Ist ab morgen, 9.30 Uhr, wieder zu erreichen.
Archiv für den Monat: August 2006
Grüße aus Stepford
Der Herr Niggemeier mutmaßt, ich führe ein glückliches, behütetes Leben.
Ich möchte das nicht dementieren. Auch wenn man an den Ecken und Kanten kräftig feilen könnte.
Vielleicht schreibe ich deshalb oft über Nebensächliches, das die Welt nicht wirklich dreht. Ich werde mal darüber nachdenken. Es aber mit Sicherheit nicht ändern.
Cold call vom Doktor
Wer sonst noch unverlangte Mails und Anrufe von einem Dr. Frank Huber kriegt, kann sich in den Kommentaren bei ix ein Bild machen, wer da nervt. Und ob er mit so jemandem wirklich reden möchte.
Diese Seite bleibt ohnehin reklamefreie Zone.
Im Keller nur Dosen
Wegen eines Wasserschadens gibt es Streit mit einer Vermieterin. In den Partykeller eines Einfamilienhauses ist Wasser eingedrungen. Der vom Mieter verlegte Laminatboden ist aufgequollen. Die Vermieterin weigert sich, den Schaden zu erstatten, und zwar aus zwei Gründen:
1. „Für die Verlegung des Laminats ist keine Genehmigung eingeholt worden.“
2. „Kellerräume sind nicht für einen längeren Aufenthalt von Personen bestimmt, sondern dienen der Lagerung von Gegenständen, die normalerweise in Kellerräumen abgestellt werden (Vorräte in Dosen, Werkzeuge etc.).“
Also, wenn der Gegenseite hier nichts besseres einfällt, sehe ich einem Rechtsstreit gelassen entgegen.
Arabische Schriftzeichen
Die Polizei hat neue Erkenntnisse, warum gestern der Dortmunder Hauptbahnhof gesperrt werden musste. Die Pressemitteilung der Bundespolizei:
Am 15.08.2006, um 22.30 Uhr, meldete sich ein 20-Jähriger Student bei der Bundespolizei am Dortmunder Hauptbahnhof und gab an, der Eigentümer des Koffers und der Reisetasche zu sein. Diese Gegenstände wurden in einem unverschlossenen Gepäckfach vorgefunden und hatten den polizeilichen Einsatz sowie die Sperrung des Dortmunder Hbf ausgelöst.
Der Student konnte der Bundespolizei glaubhaft darlegen, dass er schon seit einigen Tagen seine Bekleidung in einem Schließfach deponiert hatte, da er auf Wohnungssuche in Dortmund ist. Als er am gestrigen Tag erneut das Schließfach aufsuchte und getragene Wäsche deponierte, hatte er kein passendes Münzgeld, um das Gepäckfach wieder zu verschließen. Als sich auch noch die Abfahrt seines Zuges näherte, drückte er die Tür des Faches zu und entfernte sich eilig in Richtung Zug. Reisende hatten das Verhalten des 20-Jährigen beobachtet und auch bemerkt, dass sich augenscheinlich arabische Schriftzeichen auf den mit Isolierband umwickelten Gepäckstücken befanden und ihre Beobachtungen der Bundespolizei gemeldet, was schließlich zur zeitweisen Sperrung des Bahnhofs führte.
Ein strafbares Verhalten ist für die Bundespolizei zur Zeit nicht erkennbar. Die Deutsche Bahn AG verzeichnete Verspätungen für 69 Züge mit insgesamt 1668 Minuten. Es ist nicht auszuschließen, dass auf den 20-Jährigen Schadensersatzforderungen zu kommen werden.
Anonym?
Frage aus einem Kommentar zu diesem Beitrag:
Wird meine IP oder irgendwas, was mich persönlich identifizieren kann, erkannt/gespeichert? Kann ich zurückverfolgt werden, wenn ich hier schreibe?
WordPress speichert die IP-Adressen der Kommentatoren. Und natürlich alle Angaben, welche diese in den Feldern machen. Es gibt immer mal wieder Anfragen von anderen Lesern, ob ich nicht was zu diesem oder jenen Kommentator sagen könnte. Manchmal werde ich auch gebeten, IP-Adresse zu vergleichen.
Ich gebe aber grundsätzlich keine Daten, die nicht ohnehin sichtbar sind, heraus. Das gilt insbesondere für IP-Adressen. Allerdings kann ich durch behördliche Anordnung, zum Beispiel einen Gerichtsbeschluss, verpflichtet werden, vorhandene Daten zu übergeben. Daran müsste ich mich halten.
NRW: Shoppen rund um die Uhr
Als erstes aller 16 Bundesländer hat die nordrhein-westfälische Wirtschaftministerin Christa Thoben (CDU) ihren Gesetzesentwurf zu den Ladenschlusszeiten vorgelegt. Danach gilt grundsätzlich: An Werktagen werden die Öffnungszeiten vollständig freigegeben.
Thoben sagte: „Wir vertrauen darauf, dass die Einzelhändler am besten wissen, zu welchen Zeiten sie ihre Kunden erreichen“. Mit ihrem Vorstoß will die Ministerin europäischen Standard erreichen. Allerdings wird es in NRW, wie bislang, nur vier verkaufsoffene Sonn- und Feiertage pro Jahr geben. (pbd)
Althaus: Bürgergeld und Bürokratieabbau
Der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus will ein bedingungsloses Bürgergeld für jeden. 600 Euro soll jeder Bürger ausgezahlt bekommen, unabhängig davon, ob er arbeiten will oder kann. Der Übergang zum selbst verdienten Einkommen soll fließend besteuert werden. Die Kosten will Althaus auch über einen radikalen Bürokratieabbau finanzieren, berichtet RP online.
Wenigstens mal ein Vorschlag, der über die Verwaltung der bestehenden Misere hinausgeht.
Agentur für Arbeit: Weisungen online
Auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit sind jetzt die ersten internen Weisungen veröffentlicht.
Die Behörde war auf der Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes verklagt worden und hatte sich vor Gericht verpflichtet, ihre internen Leitlinien nach und nach bekannt zu machen.
Wir suchen bei Google
Google hat Probleme mit dem eigenen Erfolg. Die Firma möchte verhindern, dass Leute es googeln nennen, wenn sie googeln. Das Verb kann nämlich markenrechtlich nicht geschützt werden. Und wenn es in den Sprachgebrauch eingeht, könnte sogar der Begriff Google als solcher seine Exklusivität verlieren.
Google hat deshalb über seine Anwälte an Medien schreiben und auf einen korrekten Sprachgebrauch drängen lassen, berichtet heise online. Die Juristen empfehlen zum Beispiel folgende Formulierung:
Er sucht bei Google nach seinem Namen, um in den Resultaten zu prüfen, ob er gelistet wird.
Madonna aus der Ferne
Wie man einem Bericht der Rheinischen Post entnehmen kann, hat sich die Staatsanwaltschaft eine Taktik für das Madonna-Konzert in Düsseldorf überlegt. Ein Sprecher verrät Einzelheiten:
Wir werden das Konzert genau verfolgen, ohne allerdings in der LTU-Arena selbst vor Ort zu sein.
Nie dabei, aber nachher alles besser wissen. Klingt nach business as usual.
(Danke an Richie Gleim für den Link)
Diese ollen Temposünder
Mit einem merkwürdigen Urteil des Amtsgerichts Essen musste sich das Oberlandesgericht Hamm befassen. Das Amtsgericht hatte es abgelehnt, einen Sachverständigen an ein Radarfoto zu setzen. Das Oberlandesgericht hielt nicht viel von der Begründung des Amtsrichters:
Das Amtsgericht hat den Beweisantrag zusammengefasst mit der Begründung zurückgewiesen, das sich bei den Akten befindliche Beweisfoto sei aufgrund seiner schlechten Qualität zur Identifizierung des Fahrers durch einen anthropologischen Sachverständigen nicht geeignet. Mit dieser Begründung setzt das Amtsgericht sich aber in Widerspruch zu der Tatsache, dass es selbst den Betroffenen anhand des Beweisfotos jedenfalls in dem Sinne identifiziert hat, dass der dort abgebildete Fahrer dem Gesicht des Betroffenen sehr ähnlich sei. Wenn aber das abgebildete Gesicht dem Gesicht des Betroffenen bereits nach der Einschätzung des Amtsgerichts ähnlich war und wenn sich weiterhin jedenfalls doch einige charakteristische Unterscheidungsmerkmale aus dem Beweisfoto ergaben, wenngleich Teile des Gesichtes und des Kopfes des Betroffenen verdeckt waren, dann war gerade in besonderem Maße unter dem Gesichtspunkt der Aufklärungspflicht, § 77 Abs. 1 OWiG, die Einholung eines anthropologischen Sachverständigengutachtens zur Klärung der Identität des Betroffenen als Fahrzeugführer geboten.
Ohne jede Logik ist auch folgende Erwägung des Amtsgerichts:
Die Überzeugung des Gerichtes, dass der Betroffene der Fahrzeugführer ist, ergibt sich auch daraus, dass nicht nur die Fahrereigenschaft des Betroffenen angezweifelt und bestritten wird, sondern auch die ordnungsgemäße Geschwindigkeitsmessung, obwohl sich für eine nicht ordnungsgemäße Messung überhaupt keine Ansatzpunkte ergeben. Da die Verteidigung offensichtlich versucht, nicht die Wahrheit zu erforschen, sondern das Verfahren zu torpedieren, ist das Gericht umso mehr davon überzeugt, dass der Betroffene auch der Fahrzeugführer ist.
Das Urteil wurde aufgehoben, jetzt muss sich eine andere Abteilung des Amtsgerichts noch einmal mit dem Fall beschäftigen.
Für mich klingt das Urteil wie ein Hilferuf. Der Richter möchte endlich mal wieder was anderes machen als Temposünder zur Rechenschaft ziehen.
(Quellen: Entscheidung; Link)
Meinung aus Berlin
Udo Vetter ist so kalt wie eine Hundeschnauze. Soll ein Prozessbeobachter aus Berlin gesagt haben. Also, wenn das so oder ähnlich auch in einem der Berichte an seine Behördenleitung steht, hätte ich wirklich gerne eine Kopie der Textpassage.
Auch wenn die Behauptung inhaltlich natürlich völlig daneben ist.
Mit Dell ab sofort Armfreiheit
Dell startet die größte Rückrufaktion der Firmengeschichte. Die Akkus von rund 4 Millionen Notebooks müssen getauscht werden, berichtet das Handelsblatt. Die Lithium-Ionen-Batterien könnten sich durch einen Kurzschluss erhitzen und dann Feuer fangen.
Welche Akkus betroffen sind, hat Dell hier veröffentlicht.
Meine drei Akkus für das Latitude X 300 sind anscheinend nicht brandgefährlich. Aber die Voraussetzungen sind wahrscheinlich trotzdem gut, dass man mit einem Dell-Notebook auch in einem vollem Café ab sofort ungestört und mit reichlich Armfreiheit arbeiten kann.
Speedtest
Wie schnell ist deine Internetverbindung?
Speedtest.net macht daraus eine kleine Show. Absolut sehenswert.