EIN UNNÖTIGER FLUG ?

Der Deutsche Staatsbürger äthiopischer Herkunft scheint in Potsdam nicht Opfer eines Mordversuchs geworden zu sein. Jedenfalls wenn das richtig ist, was heute.de berichtet. Danach sollen seine schweren Verletzungen durch einen einzigen Fausthieb entstanden sein, der den Schädelknochen zertrümmerte. Es soll keine Verletzungen geben, welche darauf hindeuten, dass der oder die Täter auf den Mann eingetreten haben.

Dafür, dass der Tod des Opfers gewollt war, sprechen also nicht einmal mehr die äußeren Tatumstände. Hinzu kommt, dass der aufgezeichnete Wortwechsel gegenseitige Beschimpfungen enthalten soll. Es gibt auch Berichte, wonach das Opfer erheblich angetrunken war und schon vorher Streit gehabt haben soll.

Das alles macht die Tat und das Schicksal des Opfers nicht besser, bringt die die Beschuldigten aber in eine schwierige Situation. Wenn es sich tatsächlich um die – möglicherweise vom Vorsatz noch nicht einmal erfassten – Folgen eines Streits unter Betrunkenen handelte und nicht um eine gezielte fremdenfeindliche Attacke, dann ist die Sache beim Generalbundesanwalt zu hoch aufgehängt.

Als Exempel für die Form von Gewalt, welche eigentlich durch die öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen abgeschreckt werden sollte, taugt Potsdam dann auf keinen Fall. Der Brandenburger Innenminister wird hoffentlich bald erklären, wie viele der neuen Details der Generalbundesanwalt kannte, bevor er den Hubschrauber nach Karlsruhe bestellte.

Weitere Informationen auch bei Spiegel online.