Auf dem Rückweg vom Gericht lief mir in der Altstadt ein Mandant über den Weg. Er hat mich nicht gesehen, aber ich habe ihn gegrüßt. Nach einem kurzen Gespräch stellte er mir noch seine Standardfrage:
Hätten Sie vielleicht etwas Kleingeld für mich? Für einen Kaffee?
Ich habe ihm alles in die Hand gedrückt, was ich hatte. Somit habe ich ihm einen Teil seines nächsten Schusses finanziert. Den Rest wird er sich bei einem Freier verdienen, der sich hoffentlich nicht in der trügerischen Hoffnung wiegt, dass Fast-Noch-Teenager schon nicht HIV-positiv sein werden.
Wieder mal der Gedanke, ob das Leben dieses Jungen und so vieler anderer nicht weit weniger elend wäre, wenn sie sich ihre nächste Dosis in der Apotheke holen könnten.