(KEINE) FAKTEN

Der Rückrufbitte eines Kollegen wollte ich gestern nicht mehr nachkommen. Es war schon 19.58 Uhr, und ich war schon so gut wie aus dem Büro. Da mir der Name des Anwalts nichts sagte und die Vorwahl regional durchaus in die Region Teutoburger Wald, dem bundesdeutschen Zentrum für Döner-Zentrifugen, passte, fürchtete ich schon eine eher unerfreuliche Fachdiskussion über die Frage, ob jemandem ein Wort alleine gehören kann. Denn die Anrufnotiz vom ebuero hatte den Betreff: „law blog“.

Da man die Rückrufbitten von Kollegen traditionell nicht ignoriert, schalte ich vorhin vom „Ihr könnt mich mal“-Modus um auf Vorwärtsverteidigung und griff zum Hörer. In eigener Sache (ist ja doch immer was anderes) derart aufgepuscht, erlebte ich leider eine Enttäuschung. Es meldete sich ein freundlicher Anwalt, der bislang eine statische Homepage betreibt und sich über Weblogs informieren wollte.

Das Gespräch war nett, aber schade, mit einer konkreten Klagedrohung hätte ich doch glatt noch dem Journalisten einer großen deutschen Wirtschaftszeitung neue Fakten liefern können, die er gerade für seinen Printbericht über „Die Seuche“ recherchiert. Ich hoffe mal, sein Stellungnahme-Ultimatum an Papa Klum und die Rückrufbitte bei der Präsidentin des Sozialgerichts Bremen haben mehr Erfolg.