NOCHMAL BRÜLLEN

Eigentlich wollte ich heute mal mit einer Gewohnheit brechen und Sabine Christiansen gucken. Gerade sehe ich aber, dass Joschka Fischer auf Wolfgang Gerhardt trifft. Den Gerhardt tue ich mir nicht an. Am Ende gibt es sonst keine Partei mehr, bei der ich nächsten Sonntag ein Kreuzchen machen möchte.

Und Wahlboykotteure, die sowieso an nichts mehr glauben, kann Schwarz-Gelb momentan ja gerade gar nicht brauchen.

Also lieber ein paar Worte zum Aufwärtstrend der SPD. Was mich daran erstaunt ist die Tatsache, dass der Aufschwung offensichtlich von Gerhard Fritz Kurt Schröder getragen wird.

Kann ich sogar verstehen. Der ist ein Löwe. Einer wie er muss sich ja nicht mal davor fürchten, von oben fotografiert zu werden. Siehe die heutige Welt am Sonntag, Seite 4. Ein Kämpfer halt. Deshalb wählt man jetzt doch SPD… ?

Moment mal.

Es kann ja vieles passieren bei dieser Wahl. Aber eines ist so gut wie ausgeschlossen: dass der nächste Kanzler Gerhard Schröder heißt. In der jetzigen Koalition kann er es nicht schaffen, denn die liegt immer noch satt hinter der CDU-FDP. So einen Stimmungsumschwung kriegt nicht mal der König der Löwen hin, selbst wenn er neben Hartz IV auch alle Friseurtermine bis zum Wahltag streicht und sich noch stärker ins Getümmel wirft.

In einer großen Koalition hat die CDU als stärkste Partei den Anspruch auf das Kanzleramt.

Und glaubt jemand, dass sich Schröder mit Lafontaine wieder an den Kabinettstisch setzt? Die Münteferings, Scholz und Gabriels – allesamt vom Stamme der Hyänen – machen das bestimmt, wenn der richtige Posten winkt. Aber nicht der Mann, der an seinen Ruf in den Geschichtsbüchern denkt.

Wie man es also dreht und wendet, der Amtsinhaber ist Vergangenheit. Eine Stimme für ihn ist nur eine Stimme für die SPD. Die SPD nach Schröder.