WIE BEI MAMI

Okay, ich bin ein Leergut-Messie. Der Kisten-Input liegt im Jahresschnitt deutlich über dem Output. Aber ich habe auch eine geräumige Küche. Da ist es eigentlich nicht so schlimm, wenn Coke light, Pepsi light, Gerolsteiner, Evian und so ein Eistee-Zeugs (nein, keine Bierkisten) Platz in Anspruch nehmen.

Aber auch das partielle Chaos soll heimelig wirken. Denkt sich meine Putzfrau. Deshalb stapelt sie die Kisten mit schöner Regelmäßigkeit neu, sortenrein und exakt wie Bauklötzchen. Grundsätzlich ist dagegen nichts zu sagen, außer vielleicht, dass es Putz- und nicht Räumfrau heißt.

Was mich stutzig macht ist der Umstand, dass sie die leeren Kisten stur nach vorne räumt. Die damit wohl verbundene Botschaft wegräumen! ignoriere ich jedenfalls beharrlich. Da hätte ich ja gleich bei Mutti bleiben können.

Es ist im Übrigen halb so wild, auf der Suche nach was Trinkbarem unter fünf oder sechs leeren Getränkekisten begraben zu werden, zumindest seit es PET-Flaschen gibt. Ich spreche aus mehrfacher Erfahrung. Die letzte ist acht Minuten alt.

Was die Nachbarn von dem Gerumpel denken, ist allerdings eine andere Frage.

GEFÄHRLICHE FRAGEN

Strafverteidigerjagd in Trier? Die Lichtenrader Notizen berichten über den Fall eines Fachanwalts für Strafrecht, der sich durch die „Ausübung seines Fragerechts“ strafbar gemacht haben soll.

Schon der Ton, in dem die Pressemitteilungen der Staatsanwaltschaft Trier abgefasst sind, spricht jedenfalls nicht gerade für die „objektivste Behörde der Welt“.

NERVENSACHE

merlix berichtet über einen ungebetenen Gast:

Beide im Anzug, gepflegte Erscheinungen, es hätten auch wichtige Kunden sein können, irgendein Geschäftsbesuch eben. Nur war der mit dem Handy gar nicht von der Hardwarefirma und gehörte auch keineswegs zu dem anderen Mann, der tatsächlich zu der Hardwarefirma gehörte, er ist lediglich neben ihm hineingegangen. Nahm ein paar Meter weiter einfach einen anderen Weg, wanderte ruhig über die Flure, stets das Telefon am Ohr, so daß er nicht weiter ansprechbar wirkte, nahm hier aus einem leeren Büro ein Portemonnaie mit, dort ein Handy, einige Räume weiter ein Notebook. Ging damit dann freundlich grüßend am Empfang vorbei wieder hinaus und verschwand. Etliche Zeugen haben ihn gesehen, keiner hatte einen Verdacht.

So was passiert auch in kleineren Einheiten. Ich hatte mal einen Mandanten, der war unter anderem angeklagt, weil er seinem früheren Verteidiger den Geldbeutel vom Schreibtisch geklaut hat. O.k., wenn man es weiß, herrscht natürlich Sicherheitsstufe 1.

DSL-ÄRGER

Wer mit seinem DSL-Anschluss zu lange hingehalten wird, hat ein Sonderkündigungsrecht. Wird der Termin nicht eingehalten, sollte nochmals eine Frist gesetzt werden. Danach kann man aus dem Vertrag aussteigen, zitiert heise online die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Ergänzend besteht bei der Online-Buchung ohnehin meistens noch ein Widerrufsrecht, weil es sich um einen Fernabsatzvertrag handelt. Die zweiwöchige Widerrufsfrist ist regelmäßig noch nicht verstrichen, weil der Kunde bei der Buchung nicht ordnungsgemäß belehrt wird. Für den Widerruf braucht man keine Gründe.

Stellt sich der Anbieter quer und behauptet eine ordnungsgemäße Belehrung, sollte man auch daran denken, dass der Vertrag regelmäßig die Lieferung eines Routers umfasst. So lange dieser beim Kunden nicht eingetroffen ist, beginnt die Widerrufsfrist nach meiner Meinung auf keinen Fall. Denn das Gesetz sieht ausdrücklich vor, dass die Widerrufsfrist bei Lieferung von Waren frühestens beginnt, wenn diese Waren eintreffen.

(Danke an Andrea Altefrone für den Link)

KÖNNTE

Focus berichtet vom Prozess gegen Andreas Türck:

Die Aussage von Andreas Türck bei der polizeilichen Vernehmung „könnte abgesprochen gewesen sein“, sagte eine Polizistin am Donnerstag vor der 27. Strafkammer des Frankfurter Landgerichts. Was der Fernseh-Mann bei der polizeilichen Vernehmung im Mai 2003 gesagt habe, sei „nahezu deckungsgleich“ mit den Angaben des Freundes, der am fraglichen Abend im August 2002 mit Türck im Frankfurter Nachtleben unterwegs war.

Es könnte natürlich auch einfach nur die Wahrheit gewesen sein.

INTERVIEWS

Das Fachblatt „Journalist“ macht in seiner aktuellen Ausgabe mit dem Thema Weblogs auf.

Anscheinend wird in den Redaktionen gerade fleißig im Heft geblättert. Jedenfalls meldeten sich alleine heute „Kölner Stadtanzeiger“ und Deutsche Presseagentur zu dem Thema bei mir. Anhand der detaillierten Fragen wage ich die Prognose, dass in den anstehenden Berichten mit einem Auftreten des Grönling-Virus nicht zu rechnen ist.

KÖRPERLICHE ARBEIT

Aus dem Schreiben eines Mitverteidigers:

… bitte ich höflich, vor meiner Mühe, eine schwere Kiste Aktenmaterial auf der Geschäftsstelle abzuholen und zu studieren, über meinen Beiordnungsantrag zu entscheiden.

KEINE FRAGEN

Ein Geldeingang von fünfhundertzweiundneunzigtausend Euro. Normalerweise ruft jemand von der Bank an und fragt, ob das Geld auch wirklich für uns bestimmt ist.

Diesmal nicht.

Mal sehen, ob sie sich wenigstens vergewissern, wenn der (alleralleraller)größte Teil weiter überwiesen wird.