SURVIVAL MIT NOTEBOOK

Die Benutzung eines Notebooks in der Öffentlichkeit macht den Bürger offensichtlich zum potenziellen Kriminellen (siehe auch vorherigen Eintrag). Ich habe meinen Computer fast immer dabei und nutze ihn auch an verdächtigen Orten. In Wartehäuschen und Cafés, auf Gerichtsfluren, Parkbänken und, ja, auch im Auto. Neulich habe ich sogar neben dem Polizeipräsidium auf einem Mäuerchen gesessen und eine E-Mail geschrieben. Zum Glück war das in Düsseldorf, nicht in Paderborn.

Da ich also hochgradig gefährdet bin, habe ich mir überlegt, was ich mache, wenn mich Polizeibeamte des Einbruchs in fremde WLANs verdächtigen.

1. Ganz schnell den Ausknopf drücken und mich hierbei auch nicht beirren lassen. Wenn das nicht klappt und die Beamten am Gerät rumfummeln, keine Fragen bentworten und auch nichts zu den Programmen erklären. Bei abgeschaltetem Gerät das Passwort nicht nennen.

2. Sagen, dass ich mich nicht äußere und von meinem Schweigerecht Gebrauch mache. Gilt für den Fall, dass die Beamten sowieso der Meinung sind, dass ich was Böses gemacht habe.

3. Bei einigermaßen zugänglichen Beamten abstrakt darauf hinweisen, dass ich mit meinem Notebook viele Dinge machen kann, die mit Internet nichts zu tun haben.Texte schreiben zum Beispiel. Oder was spielen. Bei Sprüchen wie „Geben Sie doch zu, dass Sie gesurft sind“ oder „Uns können Sie viel erzählen“ weiter wie Ziff. 2.

4. Ansonsten keine weiteren Diskussionen führen. Der Beschlagnahme des Notebooks schriftlich widersprechen (hierfür gibt es ein Kästchen auf dem Formular). Außerdem vorschlagen, dass die Beamten sich die Beschlagnahme telefonisch von einem Staatsanwalt absegnen lassen. (Gewisse Chance, dass wenigstens der die Materie durchschaut und die Aktion abbläst.)

5. Da ich mich grundsätzlich nicht selbst vertrete, meinen Anwalt anrufen.