Der mutmaßliche Betrüger-Schiedsrichter spricht – ausgerechnet mit BILD.
Ein Termin beim Anwalt wäre vielleicht schlauer.
Der mutmaßliche Betrüger-Schiedsrichter spricht – ausgerechnet mit BILD.
Ein Termin beim Anwalt wäre vielleicht schlauer.
Quelle: wulkan (www.wulkan-comic.de)
Kurze Pause. Bis Montag.
Das Landgericht Essen hat sich in einer Entscheidung mit Sportwetten beschäftigt. Wichtig an der Entscheidung ist vor allem, dass endlich mal einer erklärt, warum im Regelfall niemand vorher weiß, wie so ein Spiel ausgeht:
Gerade der Ausgang eines Fußballspiels hängt nämlich von einer Vielzahl von Faktoren ab, die im voraus nicht bestimmbar sind. Hierzu zählen beim Fußball nicht nur die mindestens zum Einsatz kommenden 22 Spieler, deren Aufstellung häufig erst kurz vor dem Spiel bekannt wird, und deren Tagesform, sondern auch die Schiedsrichter oder gelegentlich äußere Wettereinflüsse, aufgrund derer der Ball überraschend in einer Pfütze liegen bleibt oder von einer Unebenheit für den Schützen verspringt. Hinzu kommen weitere Unwägbarkeiten wie etwaige Verletzungen, Platzverweise oder Einwechslungen der Trainer. Da nimmt, worauf der Sachverständige hingewiesen hat, die Vorhersehbarkeit zum Ende der Saison weiter ab, da häufig die Spieler der ersten Wahl im Ligaalltag nicht eingesetzt oder vorzeitig ausgewechselt werden, um ihre Leistungsfähigkeit für einen Pokalwettbewerb oder Spiele auf europäischer Ebene zu erhalten.
Da kann sich mancher eine Scheibe abschneiden. Sogar die Sendung mit der Maus.
(28 (230/02) 75 Js 403/01, zitiert nach Vertretbar.de)
Die Verhandlung vor dem Amtsgericht in Düsseldorf war am 13. April 2004. Das Verfahren wurde eingestellt, wegen geringer Schuld nach § 153 Strafprozessordnung.
Den Einstellungsbeschluss habe ich bis heute nicht. Obwohl zuerst meine Sekretärin und dann ich selbst diverse Male versucht haben, das telefonisch hinzukriegen. Entweder war niemand da. Oder es war jemand da, aber nicht zuständig.
Diverse höfliche Schreiben, zuletzt vom 13. Dezember 2004, blieben ohne Reaktion.
Gut, dann beantrage ich jetzt halt in meiner Funktion als Verteidiger Akteneinsicht. Hoffentlich ist der Beschluss wenigstens schon geschrieben.
Während der Gastgeber des law blog vor einigen Tagen gemailt hat, dass er bei 15 GB blogbedingten Traffic im Monat und ichweißnichtmehrwieviel Dateiabrufen täglich schon mal anfängt, über neue Hardware nachzudenken, hat der Schockwellenreiter gleich schlaflose Nächte. Kein Wunder: Sein Blog ist wegen des derzeitigen Ansturms mitunter gar nicht mehr erreichbar, wie so einige andere Weblogs auch.
Ich habe mit dem Relaunch im Herbst bewusst den Zähler abgeschafft. Der tägliche Blick auf die Quote war zwar eine Zeitlang reizvoll. Aber so sicher, wie dich die Zahlen zunächst beflügeln, deformieren sie dich später zur Rampensau.
Did I entertain you? Bemerkenswert, dass diese hinterhältig-gefährliche Frage sich über die Technik doch wieder heranschleicht. Aber irgendwie auch schmeichelhaft…
So steht es auf dem Briefbogen der Rechtsanwälte Salloch Krein Holtkamp (Schreiben vom 16. November 2004):
Email: post@salloch.de (nur nach vorheriger Absprache)
Disclaimer:
If you have received this communication in error, please immediately notify us by email (postmaster@weil.com), and destroy the original message. Thank you
Hoffentlich hat die nächste Generation Computer auch die passende Taste.
Heute noch nicht gelacht? Und keine Blogs gelesen? Dann hilft vielleicht diese Nachricht:
Der (laut Schockwellenreiter) ungehörige Journalist bzw. (laut anderen Quellen) Journalistendarsteller von Planetopia namens Philipp Gölter, sieht (laut Produktionsfirma) in der Veröffentlichung seiner meisterlichen Interviewfragen auf Spreeblick zunächst eine Persönlichkeitsverletzung. Später lässt er nur noch mitteilen, er sei mit der Veröffentlichung nicht einverstanden.
Was ja nur eines belegt: Philipp Gölter hatte Recht. Die Macht der Blogger reicht zumindest schon so weit, dass einer wie er die Nerven verliert.
Vielleicht, weil Redaktionen vor der Auftragsvergabe an Journalisten auch mal Google fragen…
Der Bundesgerichtshof hat sich in einem Urteil kritisch mit der Art und Weise auseinander gesetzt, wie Banken Vorfälligkeitsentschädigungen berechnen.
Für Kunden, die Hypothekenkredite vorzeitig abgelöst haben, können sich Rückforderungsansprüche ergeben. Näheres bei beck aktuell.
Ich hatte einer Beamtin eine Mail geschickt. An die Adresse, die auf ihrem Briefbogen steht. Die Mail hat sie aber nicht berücksichtigt. Die Gründe habe ich dann telefonisch erfahren:
Haben Sie meine Mail nicht erhalten?
Mail? Wieso schicken Sie mir eine Mail?
Es steht eine Mailadresse auf dem Briefbogen.
Ja, das ist so eine Zentrale. Aber da können Sie doch nichts hinschicken.
Wieso nicht?
Weil die Eingänge dort nicht verteilt werden. Da ist niemand für zuständig, soweit ich weiß. Außerdem weiß doch jeder, dass Mails nicht zählen. Da können Sie doch nichts zur Sache reinschreiben.
Ach so, Ihre Behörde gibt also auf dem Briefbogen eine Mailadresse an. Der Bürger denkt, prima, da kann ich problemlos kommunizieren. Und Sie kloppen die Schreiben in die Tonne?
Ich bin dafür nicht zuständig, was auf dem Briefbogen steht.
Wer ist denn zuständig?
Der Behördenleiter.
Gut, dann schicke ich dem ein Fax und rege an, dass neben die Mailadresse ein Warnhinweis kommt: Bitte nicht benutzen. Oder so ählich.
Nein, der Amtsleitung brauchen Sie nicht zu faxen. Dort kommen ja alle Mails an. Das ist die Zentrale.
Ich versuche es lieber mit einem Fax. Schönen Tag noch.
Ihnen auch.
Ein freundlicher Staatsanwalt hilft dem kranken Angeklagten sogar noch aus dem Prozesssaal. Obwohl dieser kurz zuvor eine Sachbeschädigung eingeräumt hat. Es kommt halt auf die Umstände an. Schöner Prozessbericht im Wiesbadener Tageblatt.
Nachdem ich es für den Mandanten nachgeguckt habe, möchte ich auch hier darauf hinweisen: Nach diversen Verschärfungen des Bußgeldkataloges gibt es auch außerhalb geschlossener Ortschaften schon ab 21 Stundenkilometern zuviel einen Punkt in Flensburg.
Wer sich die Nachfrage beim Anwalt sparen will, klickt hier.
Ein 13-jähriger Bonner schickt seinem Stiefvater den Gerichtsvollzieher. So berichtet es jedenfalls der Express. Der Mann schuldet dem Jungen noch 150 Euro Schadensersatz für eine Modelleisenbahn. Die soll der Stiefvater bei seinem Auszug mitgenommen haben. Vor Gericht hatte sich der Mann verpflichtet, den Betrag auf das Sparkonto des Jungen zu zahlen.
Noch eine gute Nachricht am Abend:
Der Bundesfinanzhof hat Zweifel, ob die Spekulationssteuer nach 1999 rechtmäßig war. Das berichtet die Financial Times Deutschland. Bis zum Jahr 1999 hat das Bundesverfassungsgericht die Steuer ja schon gekippt.
Danach tönte der Finanzminister vollmundig, alles ab 2000 sei zu Recht kassiert worden. Das war schon deswegen zu früh geprahlt, weil das Bundesverfassungsgericht sich in seinem Urteil gar nicht mit dem späteren Zeitraum befasst hat.
Die schlappe Gesetzesänderung zum 1.1.2000, mit der die Spekulationssteuer angeblich gerettet worden sein soll, löst bei den obersten Finanzrichtern jedenfalls keine Begeisterung aus. Sie haben bereits Steuerbescheide aus der Zeit außer Vollzug gesetzt.
Warum schreibt Udo plötzlich über Steuerrecht?
Weil er sich wenige Tage vor dem großen Crash im Jahr 2000 von VerticalNet, Commerce One, ICG (nur vage Beispiele, Namen sind verdrängt und die Belege abgeheftet) und den ganzen Schrott getrennt hat. Und als ehrlicher Steuerzahler dafür einen schmerzhaften Betrag an den Staat abführen musste.
Wäre alles nicht schlimm gewesen, hätten sich die Spekulationsgewinne bei Eingang des Steuerbescheids für 2000 noch auf seinem Konto befunden. Doch das fette Plus war leider auch größtenteils wieder futsch, dank einiger unschöner Verluste in 2001, natürlich haarscharf außerhalb der Verrechnungsfrist von einem Jahr.
Wenn das durchgeht, gebe ich einen aus. Oder zwei.