VORGESCHRIEBEN

Die Frist zur Berufungserwiderung lag mir schon länger im Magen. Nicht, dass es damit größere Probleme geben würde. Außer jede Menge Arbeit, wegen fiesem Rechenkram. Also: Was du heute kannst besorgen, verschiebe ruhig auf morgen.

Jetzt wäre die Frist aber endgültig abgelaufen. Ich also schon voller „Vorfreude“ ins Büro. Kaum habe ich die Akte aufgemacht, legt mir meine Sekretärin einen Beschluss des Oberlandesgerichts auf den Tisch. Ellenlang begründen die Richter, warum der Gegner keine Prozesskostenhilfe erhält. Sogar die Berechnungen waren inklusive.

Ich war kurz versucht, den Richter anzurufen und mir das Ganze als Word-Datei schicken zu lassen. Habe mich dann aber doch nicht getraut und den Text nur „redaktionell“ bearbeitet.

Wie gut, dass die Post bei uns nicht erst am Nachmittag kommt.