Ein Anbieter von „Telefon-Erotik“ hat Strafanzeige erstattet. Weil ein Mandant angeblich die Dienstleistungen von Biggi, Samantha und Veronika nicht bezahlt hat.
Jetzt versuchen wir mal, einer deutschen Richterin den Sachverhalt zu vermitteln:
Mein Mandant hat die Karte zwar gekauft. Aber er hat sie an seinen Bruder weitergegeben. Und der sagt, er hätte sie weiter verschenkt.
Wieso verschenkt Ihr Mandant denn sein Handy?
Nicht das Handy, die Karte.
Ja, aber ohne Karte hat das Handy doch keine Telefonnummer.
Doch, mein Mandant hat sich eine Karte mit Vertrag zugelegt. Deshalb hat er die Karte nicht mehr gebraucht und sie seinem Bruder geschenkt. Das alte Handy hat er bei ebay versteigert, weil bei dem Vertrag ein neues dabei war. Und der Bruder hatte auch schon ein Handy. Der brauchte nur die Karte.
Und welche Nummer hatte dann Ihr Mandant?
Eine neue.
Und der Bruder?
Die alte, die auf der verschenkten Karte gespeichert ist.
Aber warum hat Ihr Mandant dann die Karte nicht abgemeldet?
Weil es eine CallYa-Karte ist, die läuft automatisch aus, wenn kein Guthaben mehr drauf gespeichert ist.
Verstehe ich nicht, wenn ich mein Telefon abmelde und eine neue Nummer will, muss ich einen Antrag stellen.
Aber nicht bei einer CallYa-Karte. Die kann man einfach so weitergeben, und dann kann jemand anderes damit telefonieren.
Aber der Name steht doch noch bei der Telefonfirma drin. Ist das kein Beweis dafür, wem die Karte gehört? So wie mir mein Telefon gehört – zumindest, wenn meine Tochter nicht zu Hause ist.
Frau Vorsitzende, das Bundesverwaltungsgericht hat gerade erst entschieden, dass die Telefonfirmen bei Prepaid-Karten die Namen und Adressen der Käufer nicht speichern müssen. Im Übrigen: Wenn ich einen Fön kaufe und für die Garantie meine Adresse angebe, kann ich den Fön auch weiter verkaufen, ohne dass ich die Adresse ändern muss. Bloß weil der Händler meine Adresse hat, muss ich nicht unbedingt der sein, der später den Fön jemanden in die Badewanne wirft.
Also, jetzt wird es mir zu kompliziert. Ich glaube wir hören uns beim nächsten Mal den Bruder als Zeugen an.
Besser is das.