Von Dominik Boecker
Ich war bis gegen 19:30 Uhr im Büro und habe Fristsachen fertig gemacht. Die Kollegen sind ein bisschen früher verschwunden – ich habe mich dann als letzter abgeseilt und im Büro alles dicht gemacht, Fenster zu, Türen abgeschlossen etc. Anschließend war ich mit einem von mir sehr geschätzten Kollegen in Köln unterwegs. Ein paar Minuten vor 21:00 Uhr rief meine Mom an und wir haben den Rest der Woche geplant – übermorgen ein Gerichtstermin, wo wir gemeinsam anwesend sein werden und anschließend geht es zum gemeinsamen Mittagessen.
Hinterher geht’s für mich ins Büro, Schreibtischarbeit verrichten – unter anderem den Entwurf der Stellungnahme in der Sache „law blog“ fertig machen und an den Mandanten schicken, damit er Korrektur lesen und ggf. Ergänzungen vorschlagen kann – und meine Eltern machen sich währenddessen einen hoffentlich schönen und geruhsamen Tag in Köln, bevor wir Abends gemeinsam Essen gehen werden.
So weit, so normal und ruhig.
Um 22:27 Uhr ging mein Mobiltelefon – eine unterdrückte Nummer. Unterdrückte Nummern auf dem Mobile verheißen im Regelfall nichts Gutes – normalerweise irgendein dringender Kram, der ganz kurzfristig – am besten bis zum Morgen – erledigt werden muß. Also abgewartet, dass die Mailbox dranging. Der Anrufer hat – wider mein erstes Erwarten – eine Nachricht hinterlassen: „Guten Tag, mein Name ist … von der Polizei in Köln. Ich stehe grade in der XY-Strasse auf der Höhe des … und muß Ihnen leider mitteilen, dass in Ihr Fahrzeug K-XX XXX eingebrochen wurde. Bitte rufen Sie unsere Dienstelle an, wenn Sie diese Nachricht abhören. Herzlichen Dank und schönen Abend noch.“
An meinem Auto wurde das kleine Dreiecksfenster auf der Beifahrerseite eingeschlagen (erste Prognose meines Autohändlers: „Das wird so um zweihundert Euro herum kosten“). Es wurden folgende Gegenstände entwendet: Die Halterung meines Navigationsgerätes, ein Adapter für das Navi und das dazugehörige Ladekabel.
Das Navi selbst habe ich vorgestern auf meinem Küchentisch abgelegt. Meine CDs waren noch alle da; ebenso das Radio. Ich meine, dass in meinem Kofferraum drei Sachen gewesen sind: der Verbandkasten mit der orangenen Schutzweste; eine Kopie der Entscheidung des BGH zu „l’ecole des fants“, die ich für einen zwischenzeitlich verstorbenen Mandanten mit einer Idee zu einem Sendeformat kopiert hatte und ein Paar Sportsocken. Wenn noch was fehlt, dann die Socken (aber da bin ich mir nicht ganz sicher; es ist ja eigentlich zu warm).
Jetzt also Abwicklung: Das Auto ist schon in der Werkstatt, Infos gehen grade an die Versicherung und anschließend an die Polizei und dann die Sache abhaken.
Jede Minute mehr ist wohl Verschwendung.