Über ihren dubiosen Umgang mit Daten zeigt sich die Düsseldorfer Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinung (Awista) jetzt zerknirscht. Zu dieser reuigen Einsicht ist sie aber erst nach einer Rüge der Landeauftragten für den Datenschutz gelangt. Die hatte, wie berichtet, das Unternehmen für eine Praxis kritisiert, die alltägliche Verstöße produzierte: Düsseldorfer Bürger, die Gegenstände für die Sperrmüll-Abfuhr anmeldeten, mussten sich zuvor als Kunden der Stadtwerke AG ausweisen.
Konnten sie das nicht, wurden sie „zum Zwecke der Identifizierung“ beispielsweise nach der Nummer des Stromzählers im Haushalt gefragt. Und bekamen erst danach einen Termin genannt oder eben keinen – obwohl sie einen Anspruch darauf haben. Die bisherige Rechtfertigung hieß: Die Stadtwerke AG, also der Stromversorger, ist Hauptgesellschafter der Awista. Die Datenschutzbeauftragte hatte allerdings eine Verquickung beider Datenbanken beanstandet: „Der gemeinsame Zugriff ist unzulässig!“
Dieser Rüffel ist bei beiden Unternehmen angekommen. Sie schaffen ein eigenständiges „Sperrgutsystem“. In dem sollen die Mitarbeiter datenschutzrechlich „intensiv geschult und sensibilisiert“ werden. Und künftig keine Fragen mehr stellen, die auch nur irgendwie im Zusammenhang mit Strombezug, – zählernummern oder sonstigen Stadtwerke-Daten stehen. (pbd)