Landespolizeileitstelle

Die Kondition der nordrhein-westfälischen Polizei ist auch eine Frage der Konzentration. Die neue Landespolizeileitstelle (LLST) in Neuss wurde denn auch von Innenminister Ingo Wolf so gelobt: „Mehr Sicherheit durch schnelle und kompetente Einsatzunterstützung aus einer Hand“.

Wo sonst, etwa bei einer Geiselnahme, das Landeskriminalamt und die jeweiligen Polizeiabteilungen der fünf Bezirksregierungen zur Unterstützung des örtlichen Einsatzes zwischengeschaltet waren, ist jetzt die LLST mit allen Polizeibehörden verbunden und schickt auf deren Anforderung schneller die personelle und technische Unterstützung. Dazu gehören nun auch die Polizeifliegerstaffel, die Koordinierungsstelle für die Spezialeinheiten (wie das Einsatzkommando für Observation) und die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze. Auch aus Neuss werden die Einsätze der Bereitschaftspolizei, der Diensthunde und die der beiden Landesreiterstaffeln geregelt.

Zu den Arbeitsplätzen in den Leitstellen der örtlichen Polizeien gehörte früher mal gerade ein Bildschirm. In der LLST nutzt je einer von insgesamt sechs Beamten gleich vier. Der erste links dient der Computer-Recherche an hochmodernen Rechnern, auf dem zweiten ist Platz für das interne System „eCebius“. Damit können beispielsweise Verfolgungsfahrten landesweit koordiert werden. Auf dem dritten Schirm ist die gesamte Landeskarte verfügbar, die über 100 Kilometer weit über die Grenzen reicht. Sie kann aus einer Gesamtübersicht auf kleinste Straßen gezoomt werden.

Bleibt noch das „Herzstück“, auf dem die LLST-Beamten per Mausklick den Funkverkehr aller 47 Polizeibehörden zusammenschalten kann. Im Notfall kann die Besatzung eines Streifenwagens in Bielefeld mit einer aus Aachen direkt sprechen. Die neue Technik kostete rund 1,5 Millionnen Euro. (pbd)