„Das muss ein Versehen sein.“ Sagt der Inhaber eines Gartenbaubetriebs. Das Versehen besteht darin, dass sei Lkw nicht mehr haftpflichtsversichert ist. Seit Juni 2005. „Die Police ist gekündigt“, sagt die Versicherung. „Wegen Zahlungsverzuges.“ Eine Nachricht ans Straßenverkehrsamt sei auch rausgegangen. „Nach unseren Informationen wurde der Lkw zwangsabgemeldet.“
Der Unfallgegner erzählt mir dagegen, dass er schon mit seinem Versicherungsvertreter gesprochen hat. „Der ist ganz verwundert, da muss was falsch gelaufen sein.“ Nur leider ist der Vertreter zwei Wochen im Urlaub. „Ich melde mich, wenn wir das geklärt haben.“ An die angeblichen Zahlungsbelege für die Versicherung kommt er auch nicht ran. Sein Steuerberater ist auch im Urlaub. Hatte ich jetzt auch nicht anders erwartet.
Meine Mandantin springt im Dreieck. Fast viertausend Euro Schaden, keine Versicherung, und dann spielt der Gegner noch auf Zeit. Würde mir auch nicht gefallen. Bin mal gespannt, was er sagt, wenn ich ihm erkläre, dass ihm die Sache bis zu ein Jahr Gefängnis bringen kann. Und dass es vor Gericht immer besser aussieht, wenn man seinen Unfallgegner nicht auch noch für dumm verkauft hat.