Die Deutschen meiden das Zahlen mit Karten, sie lieben das Bargeld. Und erst recht die abgeschaffte D-Mark. Davon hat jeder Bürger statistisch noch zwei Banknoten und 300 Münzen zu Hause. Im Umlauf sind insgesamt also noch 14,4 Milliarden Mark. Und die können zeitlich unbegrenzt und kostenlos zu Euro bei der Bundesbank eingetauscht werden. Deren Präsident hat es noch einmal versprochen.
Hans Peter Weser zog fünf Jahre nach Einführung des Euro zusammen mit dem nordrhein-westfälischen Landeskriminalamt eine erste Bilanz. Mit Fakten zur Falschgeldentwicklung, zum Rückfluss der D-Mark. Von der sind noch 7,2 Milliarden Noten unterwegs. Und Münzen im Gesamtgewicht von 87 000 Tonnen. Das seien umgerechnet, flapste Weser, 87 Millionen Liter Alt-Bier: „Der Konsum aller Düsseldorfer“.
Insgesamt kamen im vorigen Jahr 344 Millionen Mark zurück. Die stammen aus Nachlässen, Funden, Umzügen oder skurrilen Erlebnissen. Ein Student hatte im Ruhrgebiet am Waldrand ein Sofa gefunden – bei dem Versuch, es neu beziehen zu lassen fand er im alten Polster einige tausend Mark. Weil die echt waren, konnten sie eingetauscht werden.
Die Zahl der Fälschungen, berichtete Wolfgang Gatzke, Chef des Landeskriminalamtes, nahm ab: von 22.392 auf 12.255. Dafür stellten die Fahnder oft hohe Qualität der Falsifikate fest. Obwohl doch der Euro bei seiner Einführung als fälschungssicher galt? Dazu Gatzke: „Früher wurden die Blüten kopiert, inzwischen gibt es großen technologischen Fortschrift“. Er warnt: Wer einen falschen Schein entdeckt hat, solle ihn zur Polizei bringen. Der Versuch, damit zu bezahlen, sei strafbar. Die Hälfte aller Fälschungen in Deutschland gebe es in NRW. (pbd)