Innerhalb der nordrhein-westfälischen Polizei werden ab Anfang nächsten Jahres die Gehälter von Spitzenbeamten des gehobenen Dienstes an Funktionen gekoppelt. Damit fallen die bislang fast automatischen Beförderungen weg.
Eine Kommission hat herausgefunden, dass Führungs-Positionen bei der Schutzpolizei unter- und Ermittlungssachbearbeiter bei der Kripo überbewertet waren. „Es gab eine Schieflage“, sagt Silke Grundmann, die Sprecherin des Innenministeriums. In der Vergangenheit wurde ein Kripo-Beamter nach Lebens- und Berufsjahren meist bis zur Besoldungsgruppe A 11 (rund 3 400 Euro) befördert. Erreichte er A 12 und A 13 (rund 350 Euro mehr), wurde er durchweg mit der Leitung eines Kommissariats beauftragt.
„Nicht die Stelle soll zum Mann kommen“, erklärte Grundmann das künftige Prinzip, „sondern der Mann zur Stelle“. Die dann auch ausgeschrieben wird. Das gilt auch für die Schutzpolizei. Aber die Ungerechtigkeit in deren Reihen wird nicht mehr geduldet. Der Leiter einer Dienstgruppe im Streifendienst, durchaus mit dem Kommissariatschef vergleichbar, wird meist nur mit A 9 bezahlt (2 500 Euro).
Folgerichtig werden 460 höher dotierte Stellen an die Schutzpolizei gehen: „Größter Beförderungsklau in der Kriminalgeschichte“, schimpft der Bund Deutscher Kriminalbeamter. Die Gewerkschaft der Polizei dagegen spricht vom „Schritt in die richtige Richtung“.
Landesweit gibt es 2 678 Planstellen A 12 und 1 356 für Gruppe A 13. (pbd)